Die erste Kirschtomate, die nach nichts schmeckt, aber süß aussieht!
Hier stellen wir eine kleine Tomate vor, die bei uns als erstes rot wurde. Ganz klar handelt es sich von der Größe her um eine Cherry, also Kirsch-tomate. Die Samen für diese Tomate kommen aus Polen, wie man den Eintragungen auf dem Tütchen entnehmen kann. Von uns wurde sie ausnahmsweise im Supermarkt in Kroatien (KTC) gekauft. Einfach so zum ausprobieren…
Vorab: Ich bin hin und weg von der Wuchswucht diese Pflanze samt den unendlich daran wachsenden Beeren.
Es ist schier unglaublich, wie die Pomidor Koktail kurz nach ihrer Auspflanzung ins Freiland mit X Trieben in die Höhe und sämtliche Himmelsrichtungen wuchert. Am 19. Juli erreicht sie am rostigen Rankgerüst bei mir etwas über 3 Meter in der Höhe. Ich bin mir zum momentanen Zeitpunkt nicht sicher, ob ich begeistert von den starken Auswüchsen dieser Tomatenpflanze sein soll. Sicher ist, dass man sie als grüne Kletterpflanze mit essbaren Früchten an der Hauswand dekorativ hochwachsen lassen kann. Aber das war nicht mein Plan gewesen. Ich schneide entgegen vieler Experten-Meinungen im Internet etliche Riesen-Triebe ab, die teilweise schon Blütenstände tragen. Diese Auslichtung muss einfach sein, so leid wie mir das beim Schnibbeln tut. Und dennoch wächst sie danach gewaltig weiter, und zwar nach ungefähr vier Metern durch die Spalte einer alten Scheune im Inneren dort weiter.
Keine Frage, diese Tomate aus der Garde der Cherry-Tomaten scheint sehr robust zu sein, und überlebt sogar ohne sichtbar Schaden zu nehmen, eine Braunfäule-Epedemie auf unserem Tomaten-Acker im Spätsommer. Es ist kaum zu glauben, doch ich bin kein Fischer und erzähle auch kein Seemansgarn: diese Kirschtomate wuchs im nächsten Frühjahr ganz von alleine neu an beliebigen Stellen im Feld, an dem Samen von ihr nach der Entsorgung im Jahr zuvor verloren gegangen waren.
Warum will ich aus gerechnet diese robuste Freiland-Sorte bei uns nicht weiter kultivieren? Im Titel oben ahnt man schon, warum.
Aussehen schlägt Geschmack
Bekanntlich lässt sich über Geschmack nicht oder nur schwerlich streiten. Die Pomidor Koktail hätte vermutlich ein Problem mit den in deutschen Discountern erhältlichen Cherrys im Winter mitzuhalten. Und bei mir ist gerade Sommer! Tiefrot und für den Betrachter dadurch sichtlich reif, wird die Pomidor quasi von einem Tag auf den anderen. Genau dann fühlt sie sich im Mund aber etwas mehlig an, was ich nicht so mag. Einen Tag zuvor ist sie – noch nicht rundum tiefrot, aber dafür etwas saftig-knackiger im Kaugefühl. In beiden Reifezuständen schmeckt sie nicht wirklich süß, aber leider auch nicht sonderlich aromatisch. Tomatengeschmack, wo bist Du?
Man könnte vermuten, dass diese kleine Tomatensorte alleine deshalb gezüchtet wurde, um sie wildwuchernd und ertragreich unter freiem Himmel wachsen lassen zu können. Vielleicht auch als hübsche Kletterpflanze für die Scheune im Hausgarten, oder um anzugeben, und kleine Tomaten statt Rosen im Eingangsbereich zum Haus wachsen zu lassen? Denn schmecken tun diese Früchte, die vollgepumpt mit Samenkernen sind, überhaupt nicht.
Alleine aus dekorativen Gründen würde und werde ich mir Tomaten mit viel Grün und wenig bis gar kein Geschmack auf keinen Fall antun, egal um welche Sorte es sich dabei handelt.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Weiß fast nicht, was ich dazu schreiben soll. Wie oben schon angedeutet, eignet sich die Pomidor Koktail sicher gut, wenn man mal etwas anderes als Wilden Wein oder Rosen die Hauswand hochwachsen lassen möchte. Leider kann ich sie aber nicht mal als Naschsorte empfehlen. Immerhin sind die roten Beeren, die im mächtigen Gestrüpp dieser Sorte wachsen, nicht giftig.
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