Green Zebra problemlos im Freiland.
Die attraktive Tomate gehört zu den älteren Sorten, obwohl sie eine in heutigen Zeiten typisch „Création globale commerz“ sein könnte; rein äußerlich, versteht sich. Fast wie Tarnfarben wirkt der Wechsel zwischen dunkel- und hellgrün auf der Haut der Green Zebra. Auf meinem Tomaten-Acker muss ich die Green Zebra etwas ausführlicher wie andere Tomatensorten „durchsuchen“, um zwischen dem üppigen Blattwerk auch wirklich keine der Früchte zu übersehen. Ein paar Sonnenstrahlen die sich an den Blättern brechen, sorgen dafür, dass der sanfte Glanz der wie bemalt aussehenden Früchte des Gärtners Auge erfreuen.
Ohne auffällige Enge hängen an einem Fruchtstand zwischen 6 und etwa 10 Früchten, je nach dem, ob man sie ein- oder zweitriebig hat wachsen lassen. Beim zweitriebigen Heranziehen scheinen manche Tomatenfrüchte kleiner als ihre direkten Nachbarn zu sein. Im gereiften Zustand dann zusammen mit 1 Euro-Münze fotografiert, oder neben den eintriebig gezogenen Tomaten, sind es nur wenige, die wirklich kleiner sind. Eher unterscheiden sie sich mal in der Farbgebung und den Streifen. Eventuell täuscht die Green Zebra gerne mal gierige Gaffer 🙂
Während ihrem zweimaligen Freilandanbau zeigen Pflanze und Früchte sich widerstandsfähig gegen alle Wetterkapriolen. Im Gegensatz zu manch anderer Tomatensorte in meinem Garten, wo ich hier und da schon mal Sonnenflecken, kleine Narben und aufgeplatzte Haut finde, ist dies bei der Green Zebra nicht bei einer einzigen Frucht der Fall. Somit ist sie eine echte Perle für den Anbau im Freiland.
Erst im letzten Juli-Drittel kann ich die ersten reifen Tomaten ernten. Ungewöhnlich spät ist das ja nicht, aber die Reifezeit bis dann die meisten Früchte geerntet worden sind, zieht sich für mein Empfinden recht lange hin. Vorteil: ich kann über einen längeren Zeitraum hinweg immer mal ein paar Tomaten für den Frischverzehr pflücken. Nachteil: vor dem eventuellen Befall der Kraut- oder Braunfäule in den späten Sommermonaten ist auch die Green Zebra trotz der von mir beobachteten Widerstandsfähigkeit nicht vollständig sicher.
Lohnt es sich überhaupt, die Sorte in größerer Anzahl anzubauen?
Diese Frage ist leider nicht in einem Satz zu beantworten. Für Selbstversorger lohnt es sich, wenn sie gerne auch grüne Dips und Soßen herstellen und einkochen. Für jeden, der solche schönen Besonderheiten weiter verkauft, ist der Anbau von mehreren dieser Green Zebra’s sicher auch interessant. Im ganz großen Business sehe ich diese Sorte nicht, weil sie nicht zwei Wochen am Stück gleich aussieht und schmeckt; oder vielleicht doch?
Sie schmeckt nicht wie sie aussieht
Nein, mit einer bitteren, unreifen Tomate hat sie nichts gemeinsam, sondern sie ist schon so gut und bekömmlich wie jede andere reife Paradeis. Sie ist saftig und knackig im Biss. Die Haut würde ich als etwas dick, also kräftig bezeichnen. Allerdings auch noch penetrant oder gar zäh. Überrascht ist man beim ersten Biss in die frische Frucht von deren Saftigkeit und Aroma. Absolut nicht mehlig fühlt sich diese Tomate an, wenn sie rechtzeitig geerntet wird. Also gerade mal so schwach gelb zwischen den grünen Streifen geworden, schmeckt sie mir am besten. Ein wenig säuerlich, was ich durchaus mag, mit einem leicht herben Eigengeschmack kommt sie daher. Eine Überreife ist allenfalls erkennbar, wenn die hell-gelben Streifen mehr zu apricot-farben wechseln, und kurze Zeit später fast orange-farben werden. Der zuletzt beschriebene Reifezustand gefällt mir persönlich überhaupt nicht.
Grüne – also reife! – Sorten sind so geläufig ja nicht, daher hat man gerade als Erst-Anbauer seine Probleme mit dem passenden Pflück-Zeitpunkt. Nachreifen ist bei der Green Zebra meinerseits nicht erwünscht, auch wenn ich sie beim Einkochen dann auch noch verwenden kann.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Einen Tomatensalat aus dieser Sorte scheint mir eher kein Geschmackserlebnis zu werden, auch wenn das grün-glänzende Farbspiel im Dressing bei Essens-Gästen gewiss mächtig Eindruck machen dürfte. Im Zusammenspiel mit einer sehr aromatischen roten Tomate von etwa gleicher Größe, kann ich sie mir aber ganz gut mit einem würzigen Dressing als Salat vorstellen. Vor allem optisch interessant ist die grüne Tomate als Caprese-Variante. Leider habe ich von diesem Versuch kein Foto gemacht. Es muss auch kein echter Büffel-Mozarella sein, den man für die grüne Caprese verwendet, weil die Green Zebra-Tomate und noch weniger der weiße Kuhmilch-Käse ein herausragendes Aroma besitzen. Diesen mittlerweile für meinen Geschmack zu häufig in allen möglichen Salat-Varianten verwendeten Balsamico-Essig, der im italienischen Original sowieso nichts verloren hat, sollte bei dieser Green-Zebra-Caprese auf keinen Fall verwendet werden. Basilikum, Olivenöl, Mozarella und Green Zebra-Tomaten jeweils in Scheiben geschnitten. Das alles (ohne Essig!) mit Salz und schwarzem Pfeffer abgeschmeckt. Voila! Das sanfte Zusammenspiel aller Zutaten sorgt für Gaumen- u n d Augen-schmaus!
Einkochen/Einmachen der schönen Green Zebra ist mit Vorsicht zu genießen. Als grünes Relish oder Dipp gekocht, wird die Green Zebra zum wahren Träumchen im Zusammenhang mit vielen Gerichten. Aber darüber mehr an anderer Stelle.
Herby meint
Wir mögen diese grüne Schönheit sehr. Sie schmeckt meiner Frau und mir auch gut, obwohl sie so toll aussieht ?
Mich wundert nur, wie perfekt die grüne Zebra bei euch aussieht.
Daunus meint
Ich habe die grüne Zebra als kleines Pflänzchen im Supermarkt gekauft. Im Garten geschützte Suedseite etwas später eingepflanzt. (APRIL). Überraschend gut gewachsen zwei Staengel hoch werden lassen. Ich verbrauche jetzt seit Wochen. Sehr schmackhaft.