Freiland-Held mit Narben und Kratzern.
Schon zwei Mal haben wir diese Tomatensorte angebaut. Beide Male zeigte die kartoffelblättrige Brandywine – ebenso wie ihre gelbe Schwester – den Sommer über keine Schwächen oder besondere Anfälligkeiten. Durststrecken im Hochsommer auch mit sehr unregelmäßiger Wasserversorgung, hält die Brandywine locker durch. Blätter die an große Elefantenohren erinnern, schützen die Früchte vor übermäßiger Sonnenbestrahlung. Regen und Reibung scheint die Haut der Beeren jedoch nicht ganz so gut abzukönnen. Kratzer und Flecken – nicht zu verwechseln mit Hautplatzern, die absolut nicht auftreten! – zeugen von den Kämpfen mit dem Wetter im ungeschützten Freiland. Ein- oder zweitriebig gezogen, wird die Brandywine gut 160 cm groß. Und das reicht auch, denn an den Fruchtständen bilden sich ausreichend mittelgroße Fleischtomaten von denen wir die ersten reifen Ende Juli ernten.
Welche ist besser, die rote oder die gelbe Sorte?
Wer jetzt nicht ewig weiter lesen will, dem gebe ich diese knappe und relativ klare Antwort darauf: Diese rote Brandywine scheint einen Tick robuster zu sein und mehr Früchte zu schenken. Die gelbe Variante liefert weniger Tomatenbeeren, verfügt aber über mehr Aroma beim Verzehr.
Die Brandywine hat wie oben schon angedeutet, sichtbare Striemen und Kratzer in der Hautoberfläche. Außerdem zeigen etliche Früchte große und wenig schöne Narben im Bereich des Blütenendes. Soweit ja nicht schlimm, wenn die Tomate sonst gut schmeckt. Diese rote Brandywine Tomate ist nicht mehlig im Fruchtfleisch, ihre Haut ist dünn und zart im Biss. Sie ist saftig, fast so wie man es von Wassermelonen kennt, aber sie unterscheidet sich deutlich vom tomatigen Aroma ihrer gelben Schwester.
Verwendung/Vorratshaltung
Als Füller für Suppen und Soßen ist die Sorte auf jeden Fall geeignet. Sie als Selbstversorger für die Vorratshaltung anzubauen, scheint mir wenig sinnvoll zu sein; es sein denn, man hat sich gerade in diese Fleischtomate „total verliebt“. Groß und wenig formschön sind sie, die meist gerippten Beeren der Red Brandywine. So aufgeschnitten macht ihr Inneres ja einen ganz appetitelichen Eindruck. Also eine Scheibe echten Büffel-Mozarella drauf gelegt, wird diese Brandywine garantiert nicht negativ auffallen. Und noch besser wird sie beim Test in der eigenen Küche rüber kommen, wenn man sie mit all den sonst im gewöhnlichen Handel angebotenen Fleischtomaten vergleicht.
Ernst meint
Hallo! Ich hätte Interesse an Samen der Brandywine red (kartoffelblättrig). Könnte ich bitte welche bekommen? Liebe Grüße Ernst