Cocktailtomate zum reinbeißen schön.
In diesem Fall testen wir eine Tomatensorte im Freiland, die sich quasi selbst vor Umwelteinflüssen schützt. Sicher ist es bei uns eher Zufall, dass die Glossy rose blue sich zusammen mit ein paar anderen Tomatenarten, die ebenfalls hemmungsloses Wachstum im Grünzeug zeigen, ein Stück Boden teilen. Wie so viele andere Tomatensorten mit kleinen Früchten, kann man auch die Glosy rose blue mehrtriebig wachsen lassen. Bei uns wachsen gleich drei von dieser Sorte heran. Wir stellen während dessen bald fest, dass wir auf Sortenfestigkeit nicht zu hoffen brauchen. An einer Pflanze wachsen größere, fast komplett rote Früchte mit Blaustich im Fruchtfleisch heran. An der anderen zeigen sich viele, recht unterschiedlich große Früchte, die ebenfalls ein bisschen eigen in ihrer Farbgebung sind. Nur eine bleibt mit den Beeren an ihren Fruchtständen ziemlich gleichmäßig in Farbe und Größe.
Interessant ist, dass ausgerechnet die aus der Art geschlagenen Tomaten besonders gut schmecken. Weiter wollen wir uns hier aber mit der einzig sortenfest bei uns heran gewachsenen Tomate befassen.
Geschmack fast typisch für eine blaue Sorte.
Nur einen Tick größer wie eine „große“ Kirsche, sollte man annehmen, dass diese kleine, so glänzend aussehende Cocktailtomate zu den besonders schmackhaften Vertretern ihrer Gattung gehört. Wie es manchmal eben so ist, unterliegt man ganz kurz einer Täuschung. Wer von uns wurde in seinem Leben nicht schon mal von einem großen, roten, wundervoll glänzenden und frisch wirkenden Apfel getäuscht. Nach dem ersten kräftigen Biss verpuffte die Vorfreude und machte Platz für Schimpf und Schande, was den Verkäufer betrifft. Vielleicht war es in Wirklichkeit auch so, dass Eva nicht der Verlockung irgend eines zauberhaften Apfels erlag, sondern einfach nur durch Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einer Sünde verführt wurde?
Wie auch immer, diese Glossy rose blue gehört eindeutig zu den am mehligsten schmeckenden Cocktailtomaten, die mir jemals auf die Zunge geraten sind. So eine kleine, eigentlich prall aussehende Tomate, die bei einigen anderen Tomatenfreunden sogar als Kirschtomate durchgeht, so weich im Biss… wenig spritzig, mittelmäßig aromatisch. Aus meiner Sicht schwach für eine Tomate dieser Art, andererseits typisch für eine blaue Sorte. Ich habe bislang noch keine erlebt, die mir Geschmacksexplosionen liefern konnte, wie das bei etlichen roten und gelben Tomaten schon der Fall gewesen war.
Verwendung/Vorratshaltung
Über Geschmack lässt sich schwerlich streiten, aber als Selbstversorger sieht man die Geschichte mit den auf seinen Feldern wachsenden Tomaten vermutlich ein klein wenig anders, als ein Hobbygärtner. Zumindest mir geht es so, dass ich Tomatensorten im Anbau bevorzuge, die sich nicht nur im Freiland zumindest einigermaßen gut bewähren, sondern auch nach der Ernte ihrer Früchte eine gute Verwendbarkeit plus Schmackhaftigkeit in Bezug auf die Vorratshaltung mit sich bringen. Und da haben wir dann das Problem bei der Glossy rose blue: sie ist attraktiv auf jedem Buffet, versprüht Aufmerksamkeit mit ihrer außergewöhnlichen Farbgebung auf allen Tellern der Welt, die von Gästen beobachtet werden. Und doch gibt es andere Tomatensorten, die auch außergewöhnlich schön aussehen, aber etwas tragreicher, saftiger und aromatischer im Biss daherkommen.
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