Komischer Klassiker der italienischen Soßenküche.
Diese Tomatensorte ist recht bekannt, vor allem wohl auch deshalb, weil sie als Dosentomate scheinbar rund um den Globus gehandelt wird. Im Freiland wächst sie bei uns relativ gemächlich heran. Dass sie nicht zu den schnell hoch wachsenden Tomatenarten gehört, hat ja weiter keine Bedeutung. Im „Windkanal“ von zwei leicht mit ersten Braunfäule-Anzeichen versehenen Fleischtomaten, zeigen beide San Marzano sehr bald ebenfalls deutliche Spuren dieser übertragbaren Pilzkrankheit. Betroffenes Blattwerk großzügig entfernt, wird die weitere Ausbreitung zunächst aufgehalten. Da die San Marzano ganz offensichtlich zu den spät reifenden Tomatenarten gehört, schaut es mit dem Ertrag wegen Kraut- und Braunfäule-Befall naturgemäß schlecht aus. Doch viel mehr verdutzt bin ich von dieser berühmten Sorte aus Italien von deren Geschmack. Die erste reife Tomate ernte ich am 1. August.
Aus der sollen aromatische Dosentomaten werden?
Es tut mir leid, aber wie soll aus einer fast hohlen, stark mehlig schmeckenden Tomate eine schmackhafte Büchsentomate werden. Niemals wird aus dem im frischen Zustand nahezu null-aromatischen Teil eine Schältomate, wie ich sie schon in der billigsten Variante vom Discounter kenne. Wobei die San Marzano, die ihren Ursprung am Fuße des Vesuvs hat, einen guten und edlen Ruf – edel ist auch der Preis der kleinen Dose von 1,99 € und viel mehr! – hat. Doch anscheinend bin ich nicht alleine mit meiner negativen Bewertung, was die diese italienische Flaschentomate betrifft. Bei meinen Internet-Recherchen stoße ich u.a. auf diesen Testbericht, der auf der Webseite des Schweizer Fernsehens veröffentlicht ist. Was ist mit dieser Marzano los, wo bleibt ihr aromatischer Tomatengeschmack, ich/wir entdecken ihn bei uns ebenfalls nicht.
Verwendung/Vorratshaltung
Die reife San Marzano taugt nicht für den Frischverzehr. Immerhin kann ihre Verwendung als Füller für Soßen und Suppen auch nicht schaden. Diese Sorte werden wir weiterhin anbauen, allerdings nur um unserem vernichtenden Urteil mindestens zwei weitere Siegel der Bestätigung zu verleihen.
Di Fabio Franco meint
Sie haben keine Ahnung.Tomaten S, Marzano sind die besten von der Welt. Essen sie weiter Tomaten aus Spanien und Holland.umd lassen an uns Italiener die S. Marzano.
Tomaten Michel meint
Ihren Kommentar kann man einfach so stehen lassen. Er gibt sich selbst die Antwort.
Eberhardo meint
Die San Marzano ist gut aber nicht die beste, nur weil die Industrie sie massenhaft als Dosentomate handelt.
Der unfreundliche Italo kennt sich nicht gut aus. Es ist wie beim Spieglein ab an der Wand, wer ist die schönste im ganzen Land. So gibt es tausendfach andere himmlisch feine Tomaten-Sorten. Italien hat nicht die besten Tomaten der Welt. Sie wurden auch nicht in Italien erfunden
Und wo Italien drauf steht, ist Italien oft nicht drin. Tomaten aus China, Milch für den Mozzarella aus Bayern. Ich könnte noch mehr ital. Tricki-trackis und Fouls wie beim ital. Fussball aufzählen.
Also nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn Sie rausfallen, macht das ihre Marzano auch nicht besser.
Blanc meint
Irgend etwas muss bei ihren Marzano Tomaten schiefgelaufen sein.
Die sind in guter Qualität auch weder hohl, noch mehlig.
Bis anhin waren die bei uns (CH) die ganze Saison im Lidl erhältlich, meist in bester Qualität und gut gereift.
Dieses Jahr leider keine, dafür selten mal im Aldi.
Auf den Markt bin ich nie gekommen, in den andern Grossverteilern kaufe ich selten Gemüse.
Geschmacklich stehen bei mir die Marzano mit grossem Abstand an erster Stelle, abgesehen von Spezialtomaten. Notfallmässig gehen auch noch Roma-Tomaten.
Gerade aktuell wieder einmal „normale“ Tomaten gekauft, fade und geschmacklos und ich vermisse die Marzano um so mehr…
Deshalb gegoogelt, warum dieses Jahr bei uns kaum erhältlich und deshalb hier gelandet.
In meinem Umfeld haben alle die Marzano sehr gerne, gibt aber auch einige, die finden den geschmacklichen Unterschied nicht soooo gross…
Tomaten Michel meint
Sehen Sie, so unterschiedlich können die gemachten Erfahrungen mit Tomaten sein. Ich würde auch gar nicht behaupten wollen, dass ich wegen den Erfahrungen einer einzigen Saison alle meine Bewertungen uneingeschränkt für alle Zeiten zutreffen müssen. Ich habe zwischenzeitlich auch festgestellt, dass Witterungseinflüsse sich von Jahr zu Jahr doch auch sehr auf das Ergebnis auswirken. Kaufen tu ich frische Tommaten nur noch ab und zu mal, wenn im Oktober im Freiland bei uns nichts mehr zu holen ist.
Die Marzano habe ich bei uns im Handel noch nicht entdeckt. Dafür bei Lidl so kleinere Zahnrad-Tomaten, die aber absolut nicht schmecken. Viel zu mehlig…
Die Marzano wird ja überall als Soßen-Tomate gelobt. Ebenso meine persönliche Testsiegerin, De Berao, die im Testjahr frisch geschnitten so perfekt schmeckte. Dieses Jahr war das Aroma nicht so toll. Aber einige andere Sorten gefielen mir auch nicht so wie sonst.
Jetzt hoffe ich auf ein besseres Jahr 2022.
Bianca meint
San Marzano baue ich (halb Italienerin) seit vielen Jahren an. Und zwar für Soßen. Tatsächlich sind sie bei mir auch oft hohl. Und haben, als einzige Sorte, jedes Jahr zu einem gewissen Teil Blütenendfäule. Auch dieses Jahr wieder, keine andere Sorte. Dieses Jahr habe ich noch dazu die Mini San Marzano, die nicht wirklich mini ist, nur kleiner. Und diese Tomate überzeugt mich mehr, sowohl vom Geschmack als auch vom inneren, was nämlich keineswegs hohl ist. Das Saatgut habe ich von Don Giardino, sehr zu empfehlen.
Diese Tomate kann man auch so essen und für den Salat nehmen. Ich werde einige blanchieren und im ganzen einkochen.
Die „normale“ San Marzano wird bei mir von vielen Sorten vom Geschmack her getoppt.
Tomaten Michel meint
Interessant zu lesen Deine Erfahrungen mit der San Marzano. Sie wird, wie schon gesagt, ja überall so hoch gelobt als Soßentomate. Ich hatte mir da halt auch mehr von versprochen. Aber das mit der Mini werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Danke für den Tipp.
Bianca meint
Ja, das mach gerne mal. Wäre gespannt auf deine Meinung.
Ich habe dieses Jahr auch einiges an Saatgut genommen. Habe sie sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland angebaut. Nun ist dieses Jahr ja, zumindest bei uns, sehr Tomatenfreundlich, und sie gedeiht im Freiland sogar besser als im Gewächshaus. Aber das kann nächstes Jahr natürlich wieder anders sein.
Vom Ertrag her ist sie auf jeden Fall sehr, sehr gut.
Thomas Roetsch meint
Ich möchte mich mit meinen Erfahrungen zu den Aussagen zur San Marzano äußern. Ich baue seit vielen Jahren erfolgreich verschiedene Tomaten in Freiland-und Gewächshauskultur an. Auf Grund
der vielen löblichen Eigenschaften besorgte ich mir 2 veredelte San Marzano und pflanzte sie in das
Gewächshaus. Die Größe der Pflanzen ist beeindruckend, die Pflanzen voll mit großen tiefroten Früchten. Ich lasse sie ewig ausreifen, damit sie Zeit haben, Aroma zu gewinnen.
Inzwischen habe ich mal gekostet und festgestellt, dass die Früchte fast geschmacklos sind und bin zutiefst enttäuscht. Was für ein Reinfall. Dann lieber weiter die Berner Rose, die ist der Hammer !!
Ob die San marzano beim Kochen Geschmack bekommt, konnte ich noch nicht feststellen.
Thomas Roetsch meint
Wir bauen seit vielen Jahren mehrere Tomatensorten an und entscheiden dann, welche wieder angebaut werden. Dieses Jahr war unter anderem die San Marzano dabei. Sie wurden zu stattlichen Pflanzen im Gewächshaus, trugen sehr viele, große Früchte und wurden extra lange am Stab gelassen.
Leider ist der Geschmack fade und blass. Wir nehmen sie jetzt geschält und eingefroren als Soußentomate. Schade. War ein Reinfall.
Tip von mir: Probiert die Berner Rose aus, am besten auch im Gewächshaus. Seit vielen Jahren der Hammer.