Cherokee Purple gibt kein Gas.
Nicht nur, dass diese Tomatensorte etwas faul ist, was die Blütenbildung betrifft. Sie scheint darüber hinaus über eine besondere Platzanfälligkeit der Haut zu verfügen. Nicht jede Tomate, welche dünnhäutig ist, macht automatisch Zicken, wenn sie nicht regelmäßig gewässert wird. Die Cherokee Purple hat sich leider als „Zicke“ bei uns im Freiland-Test erwiesen. Die leichten Platzer in der Haut, die ausnahmslos jede der Früchte zeigen, scheinen charakteristisch für diese Sorte zu sein. Eventuell handelt es sich ja tatsächlich um eine Tomatenart, die von Indianern in Amerika stammend, die letzten Jahrzehnte in Europa verweichlichte? Anders, als einige Tomatenfreunde im Internet es in ihren Meinungen kundtun, zeigt sich die Cherokee Purple bei uns im Freiland weder ertragreich, noch sonderlich robust.
Irgendwie typisch Fleischtomate.
Man kann nicht sagen, dass alte Sorten oder seltene Sorten grundsätzlich Vorteile im Geschmack haben, wenn sie sonst schon nicht durch Schönheit oder Unempfindlichkeit gegenüber Krankheiten auffallen. Schon gar nicht bei Fleischtomaten ist das der Fall. Geschmacklich macht es jedenfalls keinen wirklichen Unterschied, ob ich die Cherokee Purple esse, oder irgend eine Fleischtomate aus dem Supermarkt.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Völlig aromalos ist sie ja nicht, daher als Aromaversärker in Dressings von Wurstsalaten absolut in Ordnung. Die Haut lässt sich ohne Vorbehandlung gut abziehen, was insbesondere für Salate vorteilhaft ist, die durch längeres Ziehen lassen, noch schmackhafter werden.
Ansonsten fällt es schwer, diese Sorte zum Anbau für Selbstversorger weiter zu empfehlen. Sie bringt einfach zu wenig Ertrag, und brilliert auch sonst nicht durch Aussehen oder Geschmack.
Karl Pilz meint
Ich habe diese Sorte auf 1100 m Seehöheim Kübel unter einem Dachvorsprung stehen. Der Stückertrag ist zwar nicht sehr groß, wohl aber das ist aber das Gewicht einelner Früchte. Letztes Jahr war die großte Tomate 600 g schwer.
Ich verwende sie zur Produktion von Ketchup oder Tomatenmark.
Dazu ein Tipp: Die Tomaten zuerst einfrieren. Beim Auftauen läuft ein Großteil des Saftes aus und der läßt gut ohne das sonst übliche Spritzen „eindicken“. Den Rest der Tomaten aufkochen, passieren und zum konzentrieten Saft dazugeben, dann ist die Masse schon rel. dickflüssig und muß nicht weiter eingedickt werden.
Diese Methode habe ich zufällig entdeckt, da ich eine größere Menge dieser Tomate zu Tomatenmark verarbeiten wollte und deshalb einen Teil der Ernte einfror.
Tomaten Michel meint
Herzlichen Dank für den Tipp mit dem einfrieren, Karl.
Auf jeden Fall werde ich auch mal Tomatenmark ausprobieren. Habe ich noch nie selbst gemacht.