Bosque Blue Stabtomate im Freiland-Test.
Manche Tomatenfreunde schwärmen von dieser Stabtomate. Sie wäre ertragreich, saftig-süß und liefere so schöne Früchte. Im Freiland-Test auf zwei verschiedenen Feldern, mal sonnig und mal halb-schattig ausgepflanzt, können wir im Ergebnis die Begeisterung nicht teilen. Bei gutem Sommerwetter und genügend Früchten, die möglichst früh heran gereift sind, mag man mit der Sorte Bosque Blue im Freiland noch zufrieden sein. Doch umso länger sie durch den Sommer will, desto anfälliger für Krankheiten scheint sie uns zu werden. Zugegeben, einen Kuschelkurs wird mit den bei uns angebauten Tomaten nicht gefahren. Von kräftigen Regengüssen über Gewitterstürme bis hin zu Hagel, bleibt in der Regel keine Pflanze verschont. Bei längeren Trockenperioden übernimmt das Gießen irgendwann ein Gewitterregen. Wenn das eine Tomate nicht ab kann, hat sie bei uns im Freiland nichts verloren.
Immerhin zeigt die Bosque Blue keine Platzer in der Haut, nach längerer Trockenheit und plötzlich starker Wassergabe. Trotzdem scheint das Freilandleben sie von Woche zu Woche mehr zu schwächen. Sie ist auch eine der ersten, deren Blätter Anzeichen von Braunfäule-Befall zeigen, während andere Sorten in direkter Nachbarschaft bis zum Ende aller Sommertage keinerlei Spuren dieser früher oder später in jedem Jahr auftretenden Krankheit zeigen. Die erste reife Frucht pflücken wir schon am 13. Juli, und das ist gut so angesichts der Schwächeerscheinungen im weiteren Verlauf.
Nett im Biss, saftig im Geschmack.
Optisch vermittelt diese Tomate ja nicht unbedingt den saftig-süßen Biss, den sie dann tatsächlich aber hat. Im reifen Zustand ist sie dann aber auch nicht mehr Blau, sondern rot. An das ehemalige Blau zur Zeit ihrer Reifung erinnert hier und da noch ein kleiner Schimmer an Schale und im Innern der Frucht. Der Strunk ist stark ausgeprägt, so dass ein großes Stück aus der Frucht geschält werden muss, bevor sie auf irgend eine Weise auf Tellern und in Töpfen ihre Verwendung findet.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Da sie relativ früh groß und reif ist, kann man sich schon mit Käse oder als Caprese mit Basilikum den Gaumen verwöhnen. Schön ist freilich nicht, dass in Scheiben oder Achtel der Frucht so ein großes Stück im Fleisch fehlt, da der grüne Strunk doch recht mächtig ist. Aber auch hier setze ich lieber auf Geschmack, als auf Optik. Und da ist die Bosque Blue schön weich und halb-süß. Auch in Salaten aller Art passt diese Sorte vor allem wegen ihrem saftig-aromatischen Geschmack gut rein.
Eine fruchtig-frische, nicht so lange gekochte Tomatensoße, wird mit der Bosque Blue zum Hochgenuss.
Barbara meint
Hallo
Das sieht nicht nach einer Bosque Blue aus, die B. B. ist eine Rispentomate in normaler Grösse und vor allem reift sie fast schwarz ab. Eure auf dem Bild ist eher eine Fleischtomate Richtung Brandywine oder Ananas Noir event. noch purple Calabash.
LG Barbara
Tomaten Michel meint
Hallo Barbara,
vielen lieben Dank für den Hinweis. Habe eben auch mal nach den „original“ Bildern der Sorte gegoogelt. In der Tat scheinen die schwarz abzureifen. Vermutlich habe ich da nicht sortenreines Saatgut erwischt. So eine entfernte Ähnlichkeit glaube ich zu erkennen.
Ich werde den Bericht um diese Erkenntnis ergänzen, und bei Gelegenheit die Bosque Blue ein weiteres Mal anbauen und ausprobieren.
Viele Grüße
Michel