Ob sich dafür die Einöde bei uns eignet?
Meine Frau und ich haben ja den größten Teil unseres bisherig einzigen Lebens in Deutschland verbracht. Und natürlich sind wir als aufgeschlossene und gut integrierte Menschen, nie blind gewesen, was so die unterschiedlichen Vorlieben unserer Mitbürger in ihrer Freizeit betrifft. Frei nach dem Motto „probieren geht über studieren„, haben auch wir vieles nicht ausgelassen, was es so an angeblichen Sünden auszutesten gilt. Aber Ironie und Spaß beiseite. Wäre da nicht ein Pärchen gewesen, bei dem der männliche Teil beim MEK der Polizei im Einsatz war, wüssten wir bis heute nicht, was für eine „wahnsinns“ Wirkung Cannabis-Kekse haben können. Ohne dessen fachliche „Aufsicht“ hätten wir das auch nie probiert, wir beiden „Landeier“ aus der einstigen Weltkurstadt der Alten und Reichen. All die Leute in unserem damals großen Bekannten- und Verwandtenkreis, in dem sich auch allerhand an Mitarbeitern aus Polizeibehörden tummelten, müssen uns ziemlich naiv eingestuft haben. Zum Beispiel waren wir lange Stammgäste in einem italienischen Restaurant gewesen, zu deren Inhabern wir auch privat einen lockeren Kontakt pflegten. Der Seniorchef – äußerlich und von der Filmstimme Marlon Brando ähnelnd – kam auch ab und zu auf einen Espresso zu einem Schwätzchen bei uns vorbei. Derweil sein erwachsener Sohn in dem um die Ecke liegenden Ristorante, das Geschäft führte. Alles harmlos, keinerlei Drogen-Themen, aber schon auch ein sehr privater Austausch von Lebensphilosophien. Ich bin heute nicht mehr so sicher, ob ein Pfeifchen täglich nicht doch harmloser als die gelegentlich tiefergehenden Unterhaltungen über Lebensbetrachtungen im allgemeinen sind.
Theater, Theater, das ist wie ein Rausch
Der ganze Text im Lied von Katja Epstein passt schon gut zum Leben und Feeling eines Theater-Schauspielers. Als Rausch kann man das Gefühl bezeichnen. Für mich wurde das Theaterspielen damals zu einer Sucht. Wer damit angefangen hat, den lässt es nimmer los. So hatte mich damals anlässlich eines Interviews dann auch eine Journalistin in der Überschrift betitelt: als Süchtigen.
Eines Tages feierten wir im kleinen Kreis unseres Amateurtheater-Ensembles die Aufführung eines von mir geschriebenen Stücks im italienischen Restaurant unseres Freundes. Meine damalige Spielpartnerin lud dazu ihren „persönlichen Mäzen“ aus den USA ein. Ein älterer vornehmer Herr nebst Begleiter italienischer Abstammung war also tatsächlich über den großen Teich angereist, und sah sich unser Erstlingswerk „Sanspareil“ an. Es handelte um Liebe und Krieg, und spielte in der Zeit Wilhelmine von Bayreuth, der preußischen Königstochter. Mit wenig Geld in der Tasche, aber professioneller Unterstützung durch die Bühnenmalerei des damaligen SWF, sowie viel technischer Eigenarbeit bei der Produktion, war ein aufwändiges Musiktheater-Stück mit viel Tam Tam und Bumsfallera entstanden. Logisch, dass man stolz darauf ist, so etwas „Gigantisches“ an dem man fast ein Jahr gearbeitet hatte, als kleines, in der Szene kaum bekanntes Lichtlein hinbekommen zu haben. Und dass auch noch an der Stelle hinter dem Alten Bahnhof auf dem sich das heutige Festspielhaus Baden-Baden befindet. Allerdings hatte ich bei allem Enthusiasmus auch rasch bemerkt, dass man mein Sanspareil sich eigentlich nur gut bekifft ansehen konnte, um es richtig zu „fühlen“ und zu verstehen. Egal, zu dieser Zeit schwebte ich auf Wolken ganz ohne Marihuana oder so etwas.
Ich beobachtete diese ganze Szenerie nach der Vorstellung damals mit einem derart großen Abstand, als hätte ich selbst gar nichts damit zu tun. Zurück blickend mutet das schon etwas …“Schizo“ an. Doch außer meinen Weinschorle, von denen ich mir vor jedem Auftritt eines trank, nahm ich keinerlei Drogen zu mir. Die Erfahrung mit dem Gras rauchen, wie zuvor beschrieben, war einer von ganz wenigen Einzelfällen im späteren Leben gewesen. Und das mit dem Wein-Wasser-Gemisch als „Starter“, hatte ich mir bei einem Schauspieler vom B.-Badener Theater abgeguckt, mit dem ich hin und wieder die Bretter, die die Welt bedeuten, verschiedentlich bespielen durfte.
Im Italienischen Restaurant mit Mafiosos
Da saß er also mit uns an der großen Tafel beim Italiener, der im klassischen Mafia-Stil gekleidete Mäzen und Ersatzpapa meiner sehr attraktiven Spielpartnerin. Sie hatte von ihrem „Alessandro“ Monate zuvor immer wieder erzählt gehabt. Ich glaube, sie hatte es mit dem Bild vom edlen Ritten in ihrer Phantasie dann doch etwas übertrieben. Die Feierlichkeit an diesem Abend sollte jedenfalls so etwas wie eine Erleuchtung für sie bedeuten, die für tiefe Risse im Bild ihres so verehrten Edelmannes sorgen würde.
Der Chef des Ristorante, unser Freund Fredo (Redaktion: Name aus Diskretionsgründen geändert), kam zur Begrüßung der Gäste an unseren Tisch. Debora stellte den Italo-Amerikaner und seine beiden Begleiter vor. Wenige italienisch gesprochene Sätze später, nahm unser Fredo eine sichtbar ehrfürchtige Haltung gegenüber dem Überraschungsgast ein.
„Das isse eine Scheffe ausse Napoli, der in die Amerika wohne“, flüsterte mir der alte Gauner Fredo zu. Dem Schützling des „Paten aus den USA“ blieben unsere Flüstereien nicht verborgen. Zumindest musste meine Schauspielpartnerin während den Unterhaltungen unter „Landsmännern“ so viel mitbekommen haben, so dass ihr edler Alessandro von jetzt auf gleich in einem anderen Licht stand. Sie schien ob der Erkenntnis, dass es sich um einen der großen Macher im Drogengeschäft der Mafia handeln musste, derart erleuchtet und erschreckt, dass sie sich im Klo des Ristorante länger „sammeln“ musste.
„Ich hätte nie gedacht, dass er mit solchen Dingen zu tun hat“, vernahm ich dann später von ihr. Es dauerte auch länger, bis die Nässe in ihren tiefbraunen Augen nicht mehr zu sehen war.
„Weil Du Familie hast, haben wir Dich nicht angesprochen“, meinte ein alter Bekannter von der Baden-Badner Kripo, kurz nachdem in der örtlichen Zeitung zu lesen war, dass ein Rollkommando frühmorgens die Wohnung des Juniorchefs des Ristorante gestürmt hatte. Weiter erfuhr ich, dass wochenlang direkt vor dem Eingang zu der Lokalität sich so ein kleines, graues Zelt befunden hatte. In ihm hatten nicht Handwerker an Versorgungsleitungen herum gepfriemelt, sondern Beamte ihren Job getan. Oh…oh…es war also abgehört worden, was meine Frau und ich so mit „Don Fredo“ und Konsorten gesprochen hatten. Logisch, dass wir beide bald als Naivlinge identifiziert waren, die absolut nichts mit Drogengeschäften in dem Laden zu tun haben konnten. Peinlich trotzdem irgendwie… Hatten die Gesetzeshüter womöglich auch gehört, wie wir über den Parfüm-Gestank der Schwiegermutter des Juniorchefs hergezogen sind? Das ganze Lokal duftete so nach ihrem schweren, süßen Eau de Cologne, dass ich beim Essen meiner Pizza Tonno das Aroma der Zutaten nur aus der Erinnerung mühselig hervorrufen konnte.
Und was hatten wir noch so erzählt…, was eigentlich sehr privat ist???
Sehr nett und lieb an der Geschichte finde ich noch heute, dass man sich damals über unsere noch junge Familie so viel Gedanken gemacht hat. Ich erfuhr nämlich auch, dass man durchaus in Erwägung gezogen hatte, uns mit Sendern auszustatten. Man wusste, dass wir recht gut befreundet waren mit diesen Leuten aus meinem Lieblingsspeisereiseland Italien. Heute frage ich mich allerdings, ob die Abkehr von dieser Idee weniger etwas mit der Rücksichtnahme auf „mögliche Gefahren für meine Familie“ – so die wortwörtliche Aussage des mir privat bekannten Drogenfahnders – oder viel eher wegen der von meiner Frau und mir wahrgenommenen Naivität – Blödheit? – zu tun gehabt hat.
Wie auch immer, dieser gute Bekannte, der auch privat irgendwie immer Polizist gewesen ist, lebt heute leider nicht mehr. Kaum in Pension, stürzte er – vermutlich betrunken, munkelt man „intern“, die Wendeltreppe seines Eigenheims runter. Ich kann mich noch erinnern, kurz nach der Anschaffung in dem Reihenhaus, das sich direkt unterhalb eines ehemaligen Schuttplatz befand, zu Gast war. An diese städtische Müllhalde kann ich mich noch sehr gut aus meiner Kinderzeit erinnern. Zwischenzeitlich längst überwachsen mit irgendwelchem Kraut und Gräsern, nachdem zuvor Erde über all den Abfall geschüttet worden war. Alte Reifen und Ölbehälter, dampfendes Zeugs… hatte mich damals im vorbeifahren im Fond meines Onkels fasziniert gehabt.
Ich sag mal so: Ich hätte mir an dieser Stelle kein Eigenheim gekauft. Der Kripo-Freund war an Lebensjahren älter als ich. Er tat es halt, aber jammerte bald über grüne Flüssigkeiten die aus dem Hang in nächster Nähe blubberte u.s.w.
Später engagierte er sich als (Umwelt-)Kritiker im Stadtrat. Tja, was soll ich sagen. Anscheinend ist halt – verstehe ich sogar – so gut wie jedem Mensch das eigene Hemd am nächsten. Außer natürlich dem, der großzügig für Flüchtlinge auf meine Kosten bürgt.
Diesen aufregenden Lebensabschnitt mit echten Mafiosos, Drogenfahndern und der semi-heimlichen Romanze der hocherotischen Art mit einer attraktiven „Spielgefährtin“ fast schon vergessen, begegnet mir vor rund zwei Jahren ein junger Geschäftsmann bzw. „Drogist aus Überzeugung“. Den jungen Mann kroatischer Abstammung lerne ich im Wartesaal der örtlichen Klinik hier in Bjelovar kennen. Ich erfahre, dass er und seine Lebensgefährtin bei seiner Mutter in unserer Dorfnähe wohnen. Nach Deutschland darf er so schnell nicht mehr einreisen, weil er im Raum Stuttgart wohl straffällig geworden war. Ich denke, dass er nicht ausgewiesen worden war, weil er beim Fahrrad klauen oder Schwarzfahren erwischt worden war. Ich sehe aber weiter keinen Anlass, das Gespräch diesbezüglich zu vertiefen, sondern freue mich, mal wieder ein bisschen Deutsch mit jemand anderem als meiner Frau plaudern zu können. Zu einem weiteren Kontakt mit dem Mann kommt es nach diesem Treffen im Krankenhaus nicht mehr. Mich wundert es aber auch nicht, zumal ich von ihm erfahren hatte, dass er sich im Dorf nie irgendwo blicken lassen würde. Weshalb er offenbar noch „eigener“ als ich irgendwo in unserer Gegend haust, hatte er mir ebenfalls nicht erzählen wollen. War er womöglich der Ansicht gewesen, dass diese besondere Zurückhaltung ihm bei Anzucht und Pflege einer Cannabis-Plantage helfen würde? Hätte er mich gefragt gehabt, hätte ich ihm gesagt, dass genau dieser Abstand zur Gesellschaft viele Leute besonders neugierig auf einen macht. Zumal es sich nicht um einen „Eingeborenen“ ohne Auslandsreisen handelt.
Das ganze Dorf riecht nach Gras
Ich sitze – wie so oft fast das ganze Jahr über – schwer entspannt auf der recht großzügig bemessenen Veranda vor unserer Hütte herum. Bei dieser Hütte handelt es sich allerdings um ein kleines Haus massivster Bauart, wie ich es gar nie haben wollte. Ich hatte erst kurz nach unserer Übersiedlung nach Kroatien erfahren, dass der Onkel meiner Frau Architekt und Bautrupp ständig genervte hatte: „Die kommen aus Deutschland und sind sehr pingelig“. Naja, wer weiß, für was dieser der Daueralarm gegenüber den Arbeitskräften vor Ort gut gewesen war. Es ist ja auch nicht normal, dass man sich einfach so nach einer einzigen Absprache mit einem Architekten, und per gelegentlichen Telefongesprächen mit dem Anführer der Bauarbeiter-Bande, sich ein Häuschen bauen lässt. Der dappige Onkel, längst raus aus dem Arbeitsleben, das er einst in Deutschland als Straßenarbeiter verbracht hat, schien letztlich so unnütz als grimmig drein blickende Oberaufsicht gar nicht gewesen zu sein.
Gut, dieses an den angebauten Bauernbunker meiner Schwiegermutter gebaute Haus, war dann fast fertig, als wir endlich in Kroatien mit Sack und Pack im September des Jahres 2015 aufschlugen.
Natürlich nicht wirklich fertig… sanitäre Einrichtungen fehlten ebenso wie eine Heizung. Aber auf all das und mehr konnte ich erstmal gut verzichten. Naja, Klo und Dusche musste allerdings schnellstens gekauft und eingebaut werden. Ansonsten musste in den Winter hinein noch ganz schön hingelangt und gebibbert werden.
Gefühlt ist meine geliebte Veranda, die ich mir so im Stil der Western mit Clint Eastwood vorgestellt hatte, der da cool mit der Zigarette zwischen den Zähnen auf dem Schaukelstuhl herum hängt, nur etwas kleiner als die Gesamtfläche der Bude in der wir heute hausen. Voll o.k.! So wollten wir es.
Nur meine geliebte Veranda ist noch nicht so wie die von Clint Eastwood. Den Schaukelstuhl will ich gar nicht wirklich, aber Geländer aus Holz, sowie Treppenstufen und Boden aus massiven Holzdielen müssen einfach sein. Und weil diese Veranda mein Lieblingslebensplatz ist, muss ich die Geschichte in Eigenregie fertigstellen. Das ist nicht nur preiswerter, sondern sicher auch mit weniger Ärger mit möglichen Handwerkern, die hier nicht so einfach zu finden sind, verbunden. Wegen anderer dringlichen Arbeiten im und am Haus, stellte ich die Endausstattung dieses aussichtsreichen Platzes immer wieder zurück. So sitze ich also noch heute auf meiner unfertigen Veranda Rustica und lasse meine Nase von den wechselnden Duftmischungen der Gräser und Kräuter der Wiesen und Wälder umschmeicheln. Ich habe jede Menge Zeit. Ich nehme sie mir einfach, zumal mir zwischenzeitlich absolut nichts mehr so furchtbar wichtig erscheint. Ganz glücklich fühle ich mich jetzt schon so wie es ist, auf meiner Veranda fernab all der Nasengesichter, die mich nur an vermeintliche Wichtigkeiten und Hektik aus der Vergangenheit erinnern.
Der Geruch hier und jetzt erinnert mich an das “ La Provence „, dem einst so angesagten Lokal in dem man nach der formidablen Speisung auf mediterrane Art, Party machte. Zumindest an der Bar war bei lauter Musik aus der Konserve immer Halligalli angesagt. Nicht selten tanzen auch Gäst:innen zur Freude aller Geschlechter – damals offiziell nur zwei – auf dem Tresen.
Das Provence am Schloßberg mitten in Baden-Baden machte 2015 dicht. Im gleichen Jahr verzog es meine Frau und mich nach Kroatien. Was für ein Zufall. Oder doch Fügung? Egal.
Jedenfalls scheint dieser junge Mann, der aus Deutschland ausgewiesen eine Zeit hier herum gammelte, eine ganze Plantage mit den betörenden Pflanzen angebaut zu haben. Davon hatte er uns im Wartesaal der Klinik nichts erzählt. Ich tippte aber auf ihn, als ich den Duft von verbranntem Gras ein- und aus atmete, der sehr wahrscheinlich durch die Polizei vor Ort verbrannt worden war. Das war mal weit mehr als nur eine Stunde aromareiche, durchaus angenehme Belüftung auf meinem Lieblingsplatz vor unserer Hütte gewesen.
Darüber gab es in der örtlichen Presse Notizen. Also über den Fund von Marihuana-Anbauten in unserer Ecke. Von dem jungen Mann, der mit seiner Partnerin drei Jahre lang nicht mehr nach Deutschland einreisen durfte, erfuhr ich nichts mehr. Er sagte uns mal, dass er weiter zur Küste ziehen wollte, weil die Leute hier im tristen Hinterland zu spießig und kleinkariert wären.
Meines Erachtens ist es keine gute Idee, hier in Kroatien Hanf in dem Glauben anzupflanzen, dass die Landbevölkerung eh „doof“ ist. Es mag nicht jeder sofort den „Duft“ dieser Pflanze zuordnen können. Irgend ein „Experte“ der sich auskennt, findet sich bei uns gewiss immer. Und die Polizisten in unserem Bezirk sind meist unauffällig und diskret unterwegs. Sie halten auch eher selten Fahrradfahrer an, und falls doch, wird dieser Kontrolltag zuvor in den Onlinemedien bekannt gegeben. Und auch sonst scheinen kleine Mängel an Fahrzeugen äußerst selten ein Grund zu sein, um von der kroatischen Policija unterwegs gestoppt zu werden. Und so wird auch kein Geschiss um Nichtigkeiten gemacht. Als Ausländer – inklusive als Deutscher – wird man hier sehr intensiv gecheckt, unauffällig beobachtet und in den ersten fünf Jahren des Aufenthalts in Kroatien durch die Fremdenpolizei jährlich ohne Ankündigung besucht. Ja, das nervt einen als unbescholtenen, relativ harmlosen Bürger schon mal. Schließlich zahlt man auch alles aus eigener Tasche, ohne den Staat damit zu belasten. Es nervt vor allem deshalb, weil einem eine ganz andere, recht laxe Handhabung mit Einwanderern von anderen Kontinenten mit sehr entfernten Kulturen in Deutschland und Österreich bekannt ist.
So wenig wie in Deutschland oder Österreich, wird man in Kroatien einen Mensch „verfolgen“, der in seinem Gärtchen eine Hanfpflanze „unauffällig“ gedeihen lässt. Es im größeren Stil zur gierigen Bereicherung zu tun, fällt dann aber auch hier schnell auf. Ich persönliche halte nichts von den aktuellen Plänen der merkwürdigen Ampel-Regierung in Germany. Scheinbar unter Leitung der kleinen „Sekten“-Partei sollen Anbau, Besitz und Nutzung von Hanf bzw. Cannabis legalisiert werden. Die einzelnen Begründen dafür scheinen mir wenig sinnvoll. Glaubhaft ist für mich auch nicht, dass durch eine Entkriminalisierung die Polizei entlastet werden würde. Jugendliche werden sich das Zeugs erst recht rein pfeifen und gelegentlich für „Aufruhr und Ausfallserscheinungen“ dadurch sorgen. Drogendealer werden das Zeugs billiger anbieten, sowie weitere „Leckereien“ der ganz ungesunden Art den Leuten aufs Auge drücken. Der Staat will durch Besteuerung Einnahmen generieren, und die lizenzierten Läden wollen ja auch Geld damit verdienen. Was für eine Heuchelei, was für ein Pharisäertum. Kristine Lütke (FDP): „Ich kann mir vorstellen, dass deutsche Unternehmen unsere Hanfpflanzen exportieren und es bald Cannabis ‚Made in Germany‘ geben wird.“ Was hat der Frau in die Kekse für ein Zeug gebacken?
Es wird in Deutschland bekanntlich ja viel an irgend welchen Dingen aus den USA übernommen. Warum auch immer, und ob das immer gut oder weniger gut für die Menschheit ist, darauf gehe ich hier mal lieber nicht weiter ein. In Deutschland scheint man – wie so oft! – jedenfalls zu glauben, man könne die in den USA gemachten Fehler, im eigenen Land eigentlich gar nicht machen. Dabei wurden genau die gleichen Fehler begangen. Zum Beispiel mit Telekom-Aktien, die dem gemeinen Bürger schmackhaft gemacht wurden. Viele Bundesbürger verloren damit viel Geld. Außer der Schauspieler Manfred Krug natürlich, der für Geld fast alles zu machen schien. Bisschen Balla war der selbstverliebte Typ schon gewesen. So jedenfalls mein Eindruck von ihm damals in einem vermeintlich einsamen Biergarten hinter dem Alten Bahnhof in Baden-Baden. Wobei die Gier des Schauspielers doch eigentlich auf die des raffgierigen Bürgers ganz gut traf, der da mit wenig Arbeit viel Gewinn einheimsen wollte.
Doch auch die heutigen Milliardengräber wie der Berliner Flughafen, schaffen eher wenig Vertrauen in großspurig verkündete Pläne rauchender Klimaretter. Dieses „Freie Cannabis“ ruft Geschäftemacher auf den Plan. Die FDP findet das auch noch gut. Moralische Bedenken lässt man kaum aufkommen, oder sie werden einfach ausgetauscht und zu Vorteilen „transformiert“. Fast zum Lachen, wenn es nicht so unverschämt absurd wäre. Aber wer eine eigene Welt schaffen will, in der man Geschlechter nach Belieben austauscht, oder Lebewesen sich das eigene Geschlecht aussuchen lässt, dem traue ich noch viel mehr Unsinn zu. Nur ordentlich zugekifft, lässt sich meines Erachtens die große Transformation der Sinne ertragen. Oder was meinen Sie? Womöglich bin ich aber auch nur ein alter, doofer Weißer, der es nicht schafft, aus seinem Albtraum zurück in die Realität zu finden. Wer weiß das schon so genau …
Haste Haschisch in der Tasche, haste immer was zu nasche.
Bei all meiner Naivität bezüglich Drogen, wurde irgendwo in mir damals in Baden-Baden der Duft von Cannabis gespeichert. Ganz so wie ich beim Spaziergang durch Straßen fremder Orte jederzeit erkenne, dass irgendwer eine hausgemachte Nudelsuppe kocht, schreckt mich der Duft von Cannabis auf, der in meiner Nähe von jemand geraucht wird. So auch an einem Tag im Frühsommer auf meiner Veranda. Nein, diesmal konnte es kein Gast von nebenan sein, so wie damals im Restaurant „La Provence“ in Baden-Baden, in dem gefühlt fast jeder Mensch, der sich zur hippen Mittelschicht zählen wollte, kiffte. Als vermutlich der einzig echte, wenn auch unbedarfte Gast aus der Provence in Südfrankreich, bewunderte ich viel mehr die zumeist recht attraktiven jungen Frauen wohlhabender Eltern aus dem Internat um die Ecke. Alleine diese Erinnerung sorgt Jahrzehnte später fast augenblicklich für wohlige Gefühle durch den Duft von „befreiendem“ Cannabis. Angenehmerweise bewegte sich die Luft an diesem Tag so gut wie nicht, so dass der Rauch aus dem brennenden Hanffeld sehr lange wie Nebel über unserem Tal lag. „Wirkung“ hatte er freilich keine mehr auf denjenigen, der ihn tief einatmete. Glaub‘ ich…
Es sollte aber nicht der erste und einzige Fall von illegalem Anbau von Hanf bleiben, von dem ich direkt „Wind bekommen“ sollte, bevor ich davon etwas in den regionalen Medien zu lesen bekam.
Mein rein privater, persönlicher Tipp: Wegen dem Anbau von Wirkungs-Hanf bitte nicht nach Kroatien einwandern! Eure drei Pflanzen auf dem Balkon in Berlin, Wien oder Zürich fallen weniger auf, als hier bei uns in der vereinsamten Pampa im Hinterland von Kroatien. ;-)
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