Das Original-Rezept aus Kreta nach Kroatien importiert.
Was hat denn das in er griechischen Küche so bekannte und beliebte Tzatziki in Kroatien verloren?
Antwort: Eigentlich nichts!
Aber eben nur eigentlich, denn „multikulti“ in Sachen Speis und Trank sind meines Erachtens die Menschen in Europa schon seit vielen Jahrzehnten drauf. Zumindest ich als Autor dieser Zeilen bin der Meinung, dass mit dem gemeinsamen Essen die Völkerverständigung beginnt. Gut, diese ist nicht in allen Fällen so einfach möglich wie man sich das wünschen würde, aber das kulinarische Verständnis samt seiner leckeren Vorteile scheint mir besonders zwischen den Menschen der südlichen Länder in Europa und den Feinschmeckern in Mitteleuropa schon länger ein ganz besonders gutes zu sein. Daher ist es völlig belanglos darüber zu sinnieren, ob Tzatziki nach Kroatien passt oder Spaghetti Bolognese weniger gut nach Österreich, dafür aber viel besser nach Italien. Was für ein Unsinn…, wir klauen uns gegenseitig die Kochrezepte für landestypische Gerichte der jeweiligen Länder, die uns besonders gut schmecken. Warum denn eigentlich nicht, weshalb sollte man in Kroatien nur „typisch“ kroatisch kochen, weshalb in Spanien nur typisch spanisch, wenn man dort wohnt und lebt?
Anders ist es als Urlauber, der nur wenige Wochen im Jahr in Kroatien verweilt. Logisch, dass er vorzugsweise sich am liebsten das einverleibt, was landestypisch ist.
Rezept einer älteren Frau in Matala auf der Insel Kreta:
Diese Rezept notierte ich mir schon im Jahr 1999 nach Angaben der Frau, die ihrem Sohn beim Betrieb dessen Restaurants unter die Arme griff. Als nicht ganz ungeübter Griechisch-Esser empfand ich das, was meiner Frau und mir in diesem Restaurant am Strand von Matala als Tzatziki serviert wurde, als ungewöhnlich. Später sollte mir klar werden, dass sich Mutters Küche auch hier eben gerne von der unterscheidet, die man als Urlauber so kennt und gewohnt ist. Meine Frau und ich waren begeistert von diesem „Matala-Tzatziki“.
Unabhängig von diesem Erlebnis frage ich mich schon lange, ob all die in der Schweiz, Österreich und Deutschland in den Restaurants von Griechen, Italienern u.a. angebotenen Speisen tatsächlich so original und ursprünglich sind, wie deren Anbieter sie anpreisen. Manche scheinen sich Mamas Rezepte nie wirklich eingeprägt zu haben. Was soll’s, eines habe ich mir damals genauestens notiert.
Hier nun endlich das Tzatziki-Rezept der „Mama“ von Matala auf Kreta.
Zutaten für 2 – 3 Personen:
2 mittelgroße Landgurken oder 1 große Salatgurke
3 große Knoblauchzehen
500 Gramm Griechischen Joghurt
1 EL gutes Olivenöl
1 TL Zitronensaft
Schwarze Oliven nach Belieben
Salz
Schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
Die Gurke(n) schälen und in grobe Stückchen reiben. In einer Schüssel zusammen mit 1 EL Salz vermischen und ziehen lassen. Zwischendurch mit der Hand auspressen und das Wasser vorsichtig abgießen.
Den Joghurt in eine extra Schüssel geben, Olivenöl, Zitronensaft und fein geriebene bzw. durch die Presse zerkleinerten Knoblauch untermischen. Nun die entwässerten Gurkenspäne unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Nun muss alles noch mindestens 2 Stunden durchziehen, am besten im Kühlschrank. Perfekt wird das Tzatziki im Geschmack, wenn es über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt wurde.
Dann nur noch mit ein paar schwarzen Oliven verzieren, und fertig ist das Matala-Tzatziki bei dem man aufpassen muss, dass man es mit frischem Weißbrot nicht schon gegessen hat, bevor es mit den Speisen vom Grill los geht.
Über Geschmack lässt sich streiten, aber mir mundet diese Variante der Mama aus Matala am besten. Das ungewöhnliche dabei ist die Menge der Gurkenschnipsel, die man in dieser Fülle aus Griechischen Restaurants nicht kennt. Außerdem ist das Tzatziki in seiner Konsistenz nicht so quarkähnlich. Eben dann doch dem üblichen Joghurt etwas näher kommend. Im Sommer sorgt genau diese Art des Tzatziki für eine besonders schmackhafte Erfrischung. Ob nun als Beilage ähnlich einem Salat, als Dip oder als eigenständiges, leicht bekömmliches Essen zusammen mit frischem Brot.
Für mich gehört dieses eigentlich schnell hergestellte Tzatziki zu fast jeder Grillaktion. Diese Matala-Schleckerei passt zu gegrilltem Gemüse, ebenso wie zu den meisten Grillgerichten aus Fleisch. Geflügel und Fisch nehme ich davon aus. Dafür gibt es passendere Dips.
Schreibe einen Kommentar