Bührer Keel, ein kräfiges Zahnrad.
Behäbig aber scheinbar zielgerichtet wächst diese außergewöhnlich geformte Tomate durch den Sommer. Sie ist weder frühreif, noch ertragreich. Letzteres sieht man ihr aber bald nach der Auspflanzung im Freiland an.
Immerhin hält sie den Wetterkapriolen gut Stand, und scheint auch wenig Probleme mit der unregelmäßigen Bewässerung zu haben. Im Spätsommer zeigt sie dann aber doch Schwäche und Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, wie z.B. der Braunfäule. Doch bis dahin hat man in der Regel schon einige der originellen Früchte ernten können. Durch ihr hartes Fruchtfleisch behält sie ihr frisches Aussehen und ihre Form recht lange.
Diese Tomate aus der Kategorie der Zahnrad-Tomaten, besorgt man sich nicht, weil man gerne gute Tomaten isst, oder sie anbaut, um möglichst viele, aromareiche Paradeiser zur Konservierung wachsen zu bekommen. Darüber ist man sich eigentlich schon im Klaren, wenn man die allgemeine Beschreibung zu dieser Sorte liest. Und doch hat es einen gewissen Reiz, so eine als Zahnrad geformte Frucht irgendwo im Garten beobachten zu können. Sie sollte aber an einer Stelle wachsen, die gut sichtbar für andere Menschen ist. Vielleicht am Zaun irgendwo, so lernt man vielleicht sogar neue Leute kennen; ganz so, als ginge man mit seinem Hund spazieren…
Über Geschmack muss man hier nicht streiten.
Aroma ist bei dieser Bührer Keel eindeutig nur mäßig vorhanden, daher scheinen Diskussionen über den Geschmack dieser Sorte praktisch sinnlos zu sein. Die hohle Frucht, welche im Innern auch wegen ihrem sehr festen Fleisch an rote Paprika erinnert, hat diesbezüglich eben nichts zu bieten. Manche Zeitgenossen finden ja beim Käse wenig bis gar keinen Geschmack ganz toll. Vielleicht gibt es auch Kandidaten, die Tomaten-Aroma nicht mögen? Aber Spaß beiseite, als Tomate mit der man Aufsehen erregen will, ist diese Bührer Keel ganz bestimmt hervorragend geeignet. Darüber hinaus eine Verwendung zu finden, stelle ich mir sehr schwer vor.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Ganz klarer Favorit als Deko auf einem Party-Buffet. Ebenso als Star am Gartenzaun, oder im Kübel auf der Terrasse, die auch von anderen Menschen, als den eigenen Familienmitgliedern betreten wird.
Diese Tomatensorte ist zwar hohl, eignet sich aber dennoch nicht – zumindest nicht gekocht! – zum Füllen, z.B. als Tomate mit Hackfleisch-Reis-Füllung. Beim Kochen verschwindet auch die originelle Zahnrad-Form. Also kann man gleich eine etwas aromatischere Sorte verwenden, um diese mit irgend einer leckeren Füllung zu versehen.
Ungekocht mag das Befüllen ein wenig mehr Sinn machen, weil die außergewöhnliche Form erhalten bleibt. Mehr Schein als Sein beim Essen, ich weiß nicht …
Da wären wir wieder bei dem bekannten Ausspruch: Das ist Geschmackssache.
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