Sie ist saftig und knackig, diese Blush aus den USA.
Doch wie lange wird sie so knackig und gesund bei uns im Freiland bleiben? Vorweg: Sie hat den Freiland-Test bei uns bestanden! Hier will ich aber noch mehr über meine Beobachtungen und Erfahrungen mit dieser Tomatensorte berichten. Diese Blush hat eine merkwürdige Form, die einen nennen sie walzig, die anderen flaschig. Ich kann mich für keine von beiden Form-Bezeichnungen erwärmen. Wobei, wenn ich mich für eine von beiden Bezeichnungen entscheiden müsste, die Flaschenform für die Blush am ehesten zutreffen würde. Doch, was interessieren Formen, mir scheint immer Freilandverhalten, Geschmack und Ertrag als am wichtigsten. Andere Leute mögen außergewöhnliche Formen bevorzugen, wieder andere legen größten Wert darauf, dass ihre Tomatenart wie blöde Früchte bildet, möglichst bis Weihnachten durchhält… Ironie beiseite geschoben: Als Selbstversorger mit Interesse an Vorratshaltung, interessiert meine Familie und mich insbesondere der passende Mix von (fast) allen Eigenschaften verschiedener Tomatensorten. So gut wie uninteressant ist für uns die ewige Haltbarkeit, oder Äußerlichkeiten, welche Frische vermitteln, die nicht wirklich vorhanden ist. Wir müssen auch nicht Kisten voller Tomaten 1000 Km durch die Landschaft karren, die am Zielort dann noch wie gerade eben gepflückt aussehen. Sollte es zufällig dennoch so sein, hat kein Mensch etwas dagegen, auch ich nicht.
Wie ist es denn mit der Tomate Blush, ist sie freilandtauglich, schmeckt gut, und taugt für alle möglichen Zubereitungsarten plus Konservierung bis zum nächsten Tomaten-Sommer?
Kurz: So wie eigentlich alle Tomatensorten ist auch sie nicht die perfekte Sorte für alle Fälle. Sie tut sich bei uns durch großen Ertrag und Unempfindlichkeit im Freiland hervor. Außerdem wuchs sie schier unendlich in die Höhe. Der Haupttrieb wurde über 200 cm groß.
Geschmacklich ist die Blush eine mittelgute Gelbe.
Natürlich mundet die Blush, sie ist knackig im Biss, hat aber trotzdem keine zu dicke Schale. Unter der Haut ist sie schön fleischig und sehr saftig. Diese längliche Cocktail-Tomate hat aber im Vergleich mit anderen gelben Tomaten nicht ganz so das Aroma, welches man von ihr erwartet. Die Süße hält sich in Grenzen, was ich aber nicht als negativ werte. Etwas weniger Süße wird durch mehr fruchtige Frische und Saftigkeit ersetzt. In der Größe zwischen kleinen Kirsch- und normal großen Salat-Tomaten liegend, hat die Blush etwas mehr Verwendungsmöglichkeit in der Küche, als ihre kleinen Brüder und Schwestern.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Fraglos interessant als schmackhafte Deko ist die Blush, aufgrund der Form und ihrer fein rötlich schimmernden Streifen in der gelb-aprikosig-farbenen Haut. Um ein schönes Häufchen Badischen Wurstsalat abwechselnd mit tiefroten Cocktail-Tomaten gelegt, läuft jedem Badner das Wasser um Mund vor lauter Glück zusammen. Ein Paprika-Tomaten-Salat wird durch die gelbe Blush nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich ein Hit. Halbiert auf Feta-Käse gelegt, ungesalzen, mit Paprikapulver und etwas Pfeffer gewürzt, in Alufolie im Ofen überbacken, hat man zusammen mit Baquette ein herrlich saftig-aromatisches Käsegericht. Frisch gebe ich dem Verzehr dieser hübschen Cocktail-Tomate den Vorzug. Allenfalls den Überschuss bei dieser Sorte, der ja sehr gut möglich ist aufgrund des hohen Ertrags, findet weitere Verwendung in fruchtigen Tomatensoßen, in der Lasagne und natürlich in Einkochgläsern für den Wintervorrat.
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