Das Rezept für diesen fruchtig-frischen Eiersalat, der meine Familie und mich seit sehr langer Zeit alljährlich durch den Hochsommer begleitet, stammt ursprünglich aus Frankreich.
Zugegeben, diesen Eiersalat habe ich Jahr für Jahr im Sommer im Badischen, dort wo ich die längste Lebenszeit verbracht habe, zubereitet und verspeist. Anfangs war die Salat-Marinade noch nicht mit dem „Tartar“ versetzt gewesen. Unter Tatar – man beachte das fehlende „r“ – verstand ich lange Zeit durch den Fleischwolf gelassenes, frisches Rinderfilet, welches vermischt mit fein gehackten Zwiebeln, und ordentlich mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz gewürzt, manchmal zwischen einen Wasserweck (Semmel/Brötchen) geklemmt, meinen Hunger unterwegs edel und köstlich zu stillen wusste. Damals gab es die Metzger gefühlt an jeder Ecke in jedem noch so kleinen Dorf, die mir vor meinen Augen diese feine Brotzeit fertig machten. Man schien im Vergleich zu heute aber auch noch viel mehr Zeit gehabt zu haben, obwohl Aufträge und Arbeit zu genüge vorhanden waren. Vermutlich mehr als heute, auch wenn Hetze und Hektik scheinbar so zugenommen haben, dass es einen nur noch wundern kann.
Die Zutaten für den sommerlichen Eiersalat
A la Mise en Place vorbereitet:
- 10 hart gekochte Eier (in Scheiben geschnitten)
- 2 reife Tomaten (in Scheiben geschnitten)
- 2 EL Tartar (in unserem Fall Kania von Lidl)
- 1 Gewürzgurke (fein gehackt)
- 2 EL Sauerrahm
- 1 TL Senf (in unserem Fall Kania von Lidl)
- 2 EL v.d. Essigbrühe der eingel. Gurken
- 1 TL Essig, wahlweise 1 Spritzer Zitrone
- 1 TL Speiseöl (Rapsöl finde ich gut)
- 1 TL Schmand oder Crème fraîche
- 3 EL Schnittlauch (Röllchen v. Frühlingszwiebeln geht auch)
- Schwarzer Pfeffer (a.d. Mühle muss nicht sein)
- Salz (wir nehmen Meersalz, weil billig hier in Cro)
Zubereitung:
Bevor die Eier und Tomaten in die Salatschüssel kommen, müssen alle anderen Zutaten wie oben angegeben miteinander vermischt werden. Erst danach werden die Eier und Tomaten sanft zugegeben.
Mehrfach (ebenso sanft!) durchgemischt, die Masse abschmecken. Im Kühlen ein paar Stunden ziehen lassen, dann wieder abschmecken und die Konsistenz prüfen. Ggf. weiters nach eigenem Geschmacksempfinden Sauerrahm oder Essig zusetzen, sowie mit Pfeffer und Salz ggf. nachwürzen.
Nein, ein typisches Selbstversorger-Rezept ist das hier nicht.
Ein paar eigene Zutaten – zum Beispiel, wenn die Tomaten aus eigenem Anbau besonders aromatisch sind – machen diesen Eiersalat zu einem außergewöhnlich schmackhaften Hochgenuss. Eine Hauptmahlzeit für zwei hungrige Menschen kann das Rezept jedoch nicht wirklich sein. Eher so für den Hunger zwischendurch oder als Beilage für Schinken-Speck-Wurst-Vesper oder das Tomaten-Schnittlauch-Brot, wie es im Sommer zu jeder Tageszeit rund um die Uhr passt.
Kalorien satt hat dieser Eiersalat, der so „leicht“ daherkommt und perfekt in heiße Sommermonate passt. Abgeschwächt wird diese „Kalorien-Bombe“ dann aber doch noch, weil mit den Mengen von Mayo bzw. Tartar und Sauerrahm doch sehr auf Sparflamme gearbeitet wird; von uns zumindest 😉
Dennoch darf man sich auch guten Gewissens solche eine Geschmacks-Bombe zwischendurch mal antun. Sie liegt kalorienmäßig einiges unter der Fest-Bratwurst, um die man nur selten herumkommt, weder im Sommer noch im Winter, oder?
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