Bescheiden schaut die Bilanz mit den weiteren Aussichten zur Halbzeit des Gartenjahres 2019 aus. Einem langen, nassen Winter folgte mit nur wenigen Tagen Frühlings-Übergang der Sommer. Knalleheiß mit vielen Gewittern, dann aber auch wieder feucht-kühlen Nächten. Nicht kalt, aber ungewohnt wechselhaft zeigt sich bisher der Sommer bei uns in Nordostkroatien.
Zunächst erfreut über reich tragende Aprikosenbäume, folgte die Ernüchterung beim Geschmackstest. Das Aroma empfanden meine Mitesser und ich einfach zu schwach, um wie gewohnt Marmelade bzw. einen schmackhaften Brotaufstrich aus den Früchten zu machen. Zu viel Zuckerzusatz hätten wir benötigt, was ich überhaupt nicht mag, weshalb wir auf die Verarbeitung der Marillen komplett verzichteten.
Noch übler schaut es mit den Tomaten aus, die jemand während meiner mehrmonatigen Zwangsabwesenheit als Setzlinge auf den Bauernmarkt besorgt hatte. Solch eine Sorte war mir bislang noch nie untergekommen. Tomatenpflanzen, die ganz offensichtlich lieber dem Boden entlang wachsen, als mit Kletterhilfen dem Himmel entgegen wachsen zu wollen. Schwer wiegen die Früchte, aber auch die Triebe an denen dieselben hängen. Bis auf ein paar Ausnahmen handelt es sich um zwei unterschiedlich geformte Fleischtomaten-Sorten. Solche Dinger können einem die Laune verderben, zumal es mir ein Rätsel ist, was die Leute denken, die einem so etwas verkaufen. Vermutlich nichts, Hauptsache sie haben damit – wenn auch einmalig – ein Geschäft gemacht. Leider ist eine solche Denkweise unter den Verkäufern hierzulande so selten nicht, wie ich immer mal wieder auch in anderen Bereichen des Handels feststellen muss.
Für den fehlenden Frühling und das weitere Wetter bisher, welches weder Obstbäumen noch dem meisten Gemüse zuträglich war, kann der Verkäufer der schlechtesten Tomatensorten, die mir bisher begegnet sind, natürlich nichts.
Auf jeden Fall werde ich im Winter nächstes Jahr wieder viele, verschiedene Tomatensorten, die sich bei mir bewährt haben, selbst aussähen und heranwachsen lassen. Darüber hinaus möchte ich erstmals einen Tomatenpfad anlegen, an dem entlang eines verschlungenen Spazierweges schmackhafte Paradeiser reifen. Mindestens einen Rast- und Naschplatz habe ich ebenfalls auf diesem Pfad vorgesehen. Die Vorplanung dafür stimmt mich freudig und lässt mich den eher traurigen Anblick im Garten fast vergessen.
Gut schaut es derzeit mit den Zwiebeln aus. Die alte Sorte mit der roten Schale ist sehr aromatisch und beißt nicht auf der Zunge. Auch unsere Bijeli Luk (Knoblauch), die schon abgeerntet und am Trocknen sind, sehen sehr gut aus, sind im innern klebrig-saftig und schneeweiß.
Leider kann ich in diesem Jahr keine neuen Tomatensorten mehr testen. Noch recht aktuell sind aber alle in meinem Blog beschriebenen Sorten von denen ich, bis auf wenige Ausnahmen, keimfähigen Samen aus den Erntejahren 2018 und 2017 habe.
Wie schon mehrfach auf meinen Seiten angemerkt, betreibe ich keinen Handel mit Samen. Ich verschenke hier im Dorf Setzlinge an die Nachbarn. Manchmal bekommen wir im Tausch dafür auch Pilze, Blumensamen oder auch nur nachbarschaftliche Hilfe, wenn mal Not am Mann ist.
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