Wie im Herbst benetzt der nächtliche Nebel mit Nässe unsere Pflanzen
Das hatten meine Frau und ich in Kroatien bisher noch nie erlebt: Satter, dichter Nebel im Sommer. Seit gut zwei Wochen am Stück ist das bei uns der Fall. Heute schreiben wir den 5. Juli. Um meine Tomatenpflanzen mache ich mir so meine Sorgen. Erst hat ihnen schon vor der Aussetzung ins Freiland eine brütende Sommerhitze im Frühjahr zugesetzt. Jetzt spielt der Sommer einen auf Herbst mit fetter Magla, wie der Nebel auf kroatisch heißt. Aber auch anderes Obst und Gemüse zeigt sich irritiert von dieser merkwürdigen Witterung in diesem Jahr. Die Zwiebel schienen uns schon mal wuchsfreudiger, die Bohnen gelb oder grün, Stangen- oder Busch-Variante, waren auch schon mal blüh-freudiger gewesen. Ja, natürlich haben wir noch Zeit, die Sommersonnenwende ist vorbei, aber nicht der Sommer. Bjeli Luk, also Knoblauch, ist schon geerntet. Seine Knollen sind groß geworden, die Zehen sehen sehr gesund aus und wurden zwischenzeitlich schon mehrfach in Salaten und Soßen frisch verwendet.
Paprika und Pepperoni. Ich dachte, sie werden gar keine Früchte tragen wollen in diesem Jahr. Vielleicht bin ich nur zu ungeduldig, denn die ein oder andere kleine habe ich heute dann doch entdeckt. Pepperoni – neumodisch: Chilli genannt – gibts heute ja in unzähligen Farben und Größen. Die nehmen wir dann als Blumenstrauß für den Tisch. Unzählige Scharfmacher braucht kein Mensch, aber wenn sie mal da sind… Ich mag die altmodischen grünen Pepperoni am liebsten, so wie ich sie aus Jugoslawien und Deutschland damals schon kannte. Zig Varianten davon benötige ich auch heute nicht für den Geschmack, den bei der Schärfe sowieso kein Mensch unterscheiden kann.
Gurken und Zucchini. Anfänglich schienen mal wieder die Gurken zu schwächeln. Das macht mich immer wieder ganz kirre, weil ich Gurken so sehr mag in allen Variationen. Wenn sie in ganz großen Mengen zur Verfügung stehen, dann auch eingemacht als Senfgurken. Schon mal probiert gehabt und erstaunlich gut gelungen. Leider gilt das nicht für die Gewürzgurken, die ich nach Rezept eingelegt hatte. Schmeckten übel…leider. Da muss ich mich noch durch experimentieren, denn das lohnt sich bei den Preisen für eingelegte Gurken in Kroatien.
Und was ist nun mit dem Nebel im Sommer, wird er meinen Paradeisern geschadet haben?
Noch sehe ich keine äußerlichen Anzeichen dafür, auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass der Ernte-Ertrag in diesem Jahr schlecht sein wird.
Wie gut, dass ich kein Bauer bin, der von seiner Ernte leben muss.
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