Süß-sauer und würzig im Geschmack ist diese Tomate.
Im reifen Zustand erinnert sie auf den ersten Blick an einen Pfirsich der (tief-)roten Sorte. Mitte Juli ernten wir die ersten reifen Shadow Boxing. Diese Tomatensorte macht einen stabilen Eindruck im Freiland, auch wenn die Blätter unserer Pflanze etwas gegenteiliges vermitteln. Diese Pflanze gehört auf unserem Tomaten-Acker zu denen, die auf Temperaturwechsel Tag/Nacht so reagieren. Abgewöhnt kriegt man es ihnen nicht mehr. In zweifacher Ausfertigung an unterschiedlichen Orten wird die Shadow Boxing Paradeisa bei uns ausgepflanzt. In beiden Fällen zeigt sie sich gleichmäßig gut und wacker ohne jeglichen, durch den Menschen gebastelten Wetterschutz.
Erst grün gefleckt, dann zitronig gelb, dann mindestens dreifarbig zeigen sich die Tomatenfrüchte, welche wir einfach als Tomaten bezeichnen. Für eine typische Cocktailtomate ist diese bunte Shadow Boxing einfach zu groß. Und „typisch“ an ihr ist eigentlich gar nichts, denn an ihren Fruchtständen zeigen sich die Beeren auch eigenwillig in Form und Größe. Die eine geht etwas in die Länge, eine andere sieht wie ein Apfel aus, und die nächste will scheinbar lieber eine Nektarine sein. Wie im wahren Leben eben unter den Menschen…
Man mag es kaum fassen bei einer Tomatensorte, die so „poppig“ daher kommt, dass sie sich im Freiland derart unempfindlich gegenüber allerlei Wetterkapriolen zeigt. Keine Platzer, keine Braunfäule, keine Blütenendfäule. Ja, den Schmutz der Erde sieht man auf ihrer glänzenden Haut wie auf einem schwarzen Edel-Auto eher, als bei den meisten anderen Tomaten in rot, gelb und so… Ernten tun wir die ersten reifen Shadow Boxing am 14. Juli.
Gut aussehend und trotzdem wohlschmeckend?
Ausnahmsweise hält diese Tomate auch im Mund, was sie den Augen ihres Betrachters vorher versprochen hat. Das ist ja bei besonders schönen oder außergewöhnlich geformten Tomatensorten leider nicht immer der Fall. Ein festes Fleisch samt fester Schale hat diese Shadow Boxing. Sie schmeckt uns auch gut, ist so eine richtig knackig-saftige, wie wir alle sie mögen. Und doch hat sie neben ihrer Süße auch Säure u n d ist würzig. Letzteres ist wie immer kaum beschreibbar. Sie schmeckt eben nach Shadow Boxing und nicht nach typisch Tomate, eben weil sie sich in allen anderen Belangen auch keiner Norm beugen will. Also: einfach selbst auf der Zunge zergehen lassen!
Verwendung/Vorratshaltung
Ganz klare Sache! Diese Tomatensorte ist für das kreative Buffet ebenso perfekt geeignet, wie für schlotzig-poppige Veganer-Salate, oder als mehr oder minder aufregendes Gesprächsthema im Altersheim, woraus man für ehemalige Hobbygärtner auch ein Quiz machen könnte. Der Frischverzehr macht am meisten Sinn, auch wenn sie als so genannter „Füller“ für Suppen und Soßen im Zusammenspiel mit vielen anderen Tomaten selbstverständlich auch gut passt. Dort wird ihr Äußeres natürlich keinerlei Wirkung mehr haben. Am Ende sind wir halt alle dann doch gleich.
Gunda Gil meint
Hallo Tomastomatos,
ich habe diese Sorte bei mir mitten in den Rasen gepflanzt. Sie hat dieses Jahr alle Wetterkapriolen super überstanden. Nur die Früchte, die bestimmt schon seit über 4 Wochen zahlreich am Strauch hängen, sind immer noch violett-grün gefärbt. Nichts von rot oder gelb. Ich habe eine aufgeschnitten und probiert, geht garnicht.
Dauert es länger, bis die Früchte reif sind?
Ich freue mich auf eine Antwort.
Gunda Gil
Tom Tomato meint
Hallo Gunda Gil,
dieses Jahr habe ich diese und viele weitere meiner bevorzugten Tomatensorten bei mir leider nicht anbauen können. Ganz fest eingeplant ist für nächstes Jahr auch wieder die Shadow Boxing. Da bin ich selbst schon gespannt, ob sie sich bei uns im Freiland wieder genau so gut verhalten wird
Aber zur eigentliche Frage zurück:
Ich kann mich erinnern, dass die Sorte eine ganze Weile brauchte bis zur beschriebenen rot-gelben Färbung. Doch Ende August waren sie auf jeden Fall schon reif mit der Farbe.
Jetzt fragt sich halt nur, ob das aktuelle Tomatenjahr für gute Vergleiche taugt, denn aus vielen anderen Ländern und Gegenden lese ich von Verzögerungen im Jahr 2019.
Freue mich aber schon sehr auf ihre weitere Erfahrung mit dieser Sorte mitten auf der Wiese 🙂
Herzliche Grüße
Michel
(muss mal diesen dumm gewählten Nick „Tomastomatos“ austauschen.)