Gut im Freiland, nur durchschnittlich im Geschmack diese Mariannas Peace-Tomate.
Ursprünglich soll diese Fleischtomate aus Böhmen, dem heutigen Tschechien stammen, und nach einer nach dem zweiten Weltkrieg in die USA ausgewanderten Marianna benannt sein. So viel oder wenig in aller Kürze zu der Herkunft dieser recht großen, kartoffelblättrigen Fleischtomate. Wer möchte, findet hierzu weitere Geschichten und ggf. auch Gerüchte, im Zusammenhang mit der Tomatensorte und ihren Erfindern über die gängigen Suchmaschinen im Internet. Besonders auffallend und absurd empfinden wir Geschichten, so sie denn auch der Wahrheit entsprechen, in denen behauptet wird, dass zeitweise für 5 Samenkerne dieser Tomatensorte 25 Dollar verlangt worden wären. Wie auch immer, wenden wir uns dem Hier und Heute zu:
Mariannas Peace zeigt sich sehr robust gegenüber Wetterwidrigkeiten im Freiland. Längere Trockenperioden mit anschließenden Regengüssen scheinen ebenso spurlos an ihr vorbei zu gehen, wie mehrere, recht stürmische Gewitter. Nach Anzeichen von Krankheitsbefall – auch Braun- oder Krautfäule – suchen wir den gesamten Sommer vergebens. Schön für uns, schön für alle, die solch eine Tomatensorte mit „Geschichte“ bei sich im Freiland anbauen wollen.
Doch wie sieht es mit Geschmack und Ertrag aus?
Man kann den Frieden Mariannas essen.
Es mag sein, dass ich, der Autor dieser Berichte hier, ein bisschen „komisch drauf“ bin mit meinen Bewertungen. Insbesondere, was die den Geschmack von Obst und Gemüse betrifft, gibt es eigentlich nicht wirklich etwas zu bemängeln, weil Geschmäcker der Menschen eben unterschiedlich sind. Na gut, dass wissen wir alle eigentlich schon lange. Und doch finde ich, dass man wenigstens „ganz grob“ Geschmacksunterschiede beschreiben kann. Ich meine, wer Tomaten grundsätzlich nicht gerne isst, der wird sich nicht dafür interessieren, ob die eine süß, die andere herb, und wieder eine andere total wässrig ist oder nach gar nichts bzw. Chemie-Fabrik schmeckt. Für mich persönlich – nicht nur, weil ich besonderer Liebhaber der italienischen Küche bin! – ist es nicht nachvollziehbar, dass es Menschen gibt, die Tomaten überhaupt nicht mögen. Ich habe solche aber persönlich schon kennen gelernt. Im Grunde berichte ich hier also nur aus meiner persönlichen Sicht, meinem eigenen Geschmacksempfinden und das nur an die Leute gerichtet, die Tomaten lieben. Aber was ist jetzt mit der Mariannas Peace-Tomate geschmacklich?
Nein, sie überzeugt mich nicht. Man kann sie essen, sie schmeckt nicht nach irgendwas, erinnert schon an Tomate, ist aber dennoch wässrig und für mich absolut uninteressant, was den weiteren Anbau betrifft. Wie immer mal wieder an anderer Stelle angemerkt, testen wir hier Tomaten auf ihre Tauglichkeit für das Freiland. Und wenn sich eine Sorte als recht freilandtauglich zeigt, muss sie wenigsten von ihrem Geschmack noch einigermaßen interessant sein, damit sie bei uns Selbstversorgern gut ankommt.
Verwendung/Vorratshaltung
Was will man mit einer wenig bis gar nicht aromatischen Tomate machen? In der Frage steckt eigentlich schon mindestens eine Antwort. Der Anbau dieser Tomatensorte macht für unsere Zwecke einfach keinen Sinn. Wir müssen auch nicht diejenigen sein, die alte oder seltene Tomatensorten für die Nachwelt weiter erhalten müssen. Darum kümmern sich unzählige andere Tomatenfreunde. Im Internet sind sie zuhauf zu finden, die privat tauschen, aber auch Samen verkaufen.
Schön groß sind die Tomaten, die bei uns im Freiland gut heran gewachsen sind. Selbstverständlich kann man sie essen, den geschmacklosen Möchtegerne-Käse aufpimpen, oder das Ding wie einen Zierkürbis eine Weile auf seinem Vorzeige-Balkon ausstellen.
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