Gibt es echt radikale Katholiken in dem so beliebten Urlaubsland?
Wenn in Sachen Religion von mittelalterlichen Ansichten die Rede ist, denkt man hierzulande zuerst an den Islam. In unserem aktuellen Fall geht es überraschenderweise aber um Katholiken die angeblich äußerst streng ihren Glauben leben. Kann das alles wirklich wahr sein, oder will da jemand dem übertriebenen Zeitgeist des “ Wokeness “ zuliebe, den Islam-Kritikern Paroli bieten?
Ich glaube ja nicht daran, dass ein großer Teil der Bürger in dem sonst durchweg katholisch geprägten Land, wirklich radikal ihre Religion zelebrieren. Zwar werden in dem österreichischen Online Nachrichtendienst Kurier.at über knieende Gläubige mitten in der Hauptstadt Zagreb berichtet.
Unter den Menschen in meinem Umfeld war und ist das bislang nie ein Thema gewesen.
Zudem stelle ich keinerlei Auffälligkeiten bezüglich besonderer Religions-Riten in der Öffentlichkeit fest. Weder in der Stadt noch auf dem Land. Als Skandal und Provokation würde man bei uns in Kroatien solch öffentliche Auftritte von Muslimen einstufen. Nicht auszudenken, mit welchen Folgen die Protagonisten – Muslime sind bei uns nicht nur eine absolute Minderheit, sondern auch total unauffällig – zu rechnen hätten.
Im Fall der in der Öffentlichkeit knieenden Katholiken wird kritisiert, dass es denselben um die Verbreitung des Patriarchat, der Verteidigung der Vormachtstellung des Mannes in der Partnerschaft geht. Mich erstaunt diese Aussage nicht wenig, denn seit meinen ersten längeren Aufenthalten im tiefen Hinterland Kroatiens Ende der 1970er, habe ich zahlreiche Frauen in kroatischen Familien erlebt, die herzlich aber bestimmt ansagten, was ihnen im Alltag mit ihren männlichen Partnern missfällt. Wohin die Reise im Familienleben geht, bestimmen nach meinen Beobachtungen noch heute die Frauen. Ich möchte sogar behaupten, dass die kroatische Frau sehr früh eine emanzipierte Position innehatte. Wobei ich die Betonung auf Frau legen möchte, in der sich die Kroatin ganz wohl zu fühlen scheint. Im deutschsprachigen Ausland hingegen scheinen sich viele heutzutage nur dann als gleichberechtigt in allen Lebenslagen, wenn sie sich wie ein Mann kleiden und gebären. Jedenfalls ist das mein persönlicher Eindruck, der selbstverständlich nicht repräsentativ ist bzw. sein kann.
Diese Gruppierung von „Radikal-Katholiken“ wie sie in Zagreb zu sehen sind, ist mir völlig unbekannt. Dafür kenne ich ein paar männliche Dorfbewohner in meinem Umfeld, die – oft aber nicht immer im Zusammenhang mit Raki und Pivo – eine große Klappe haben. Wenn diese Helden dann nach Hause kommen, gibt’s von ihren jungen und alten Mädels was auf die Mütze…
Hier geht’s zu dem heute besagten Artikel über die “ Radikalen“ in Kroatien 🙂
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