Die afrikanische Schweinepest soll ursächlich für die Verteuerung von Schweinefleisch sein. In den kroatischen Medien wird in diesen Tagen beklagt, dass vor Weihnachten das Schweinefleisch teurer wird. Demnach wird auch eine Tradition hierzulande in Frage gestellt, denn Spanferkel sind zu den Feiertagen alljährlich ein kulinarisches Highlight. Davon konnte sich der Autor dieses Blog-Beitrags schon mehrfach persönlich überzeugen.
Kroatien liegt beim Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in der EU auf Platz 1. Letztes Jahr hat das Land 87 Tausend Tonnen Schweinefleisch importiert. Dagegen nur 7 Tausend Tonnen exportiert. Mich als Landbewohner verwundert vor allem, dass Kroatien grundsätzlich sehr viele Lebensmittel importiert, wo zumindest in meiner Wohngegend augenscheinlich viel an Obst und Gemüse angebaut wird. Außerdem treffe ich allerorts auf Schafe, Schweine und allerlei Federvieh. Rinder scheinen hier noch nie so sehr für die Fleischproduktion gehalten worden zu sein. Dafür aber Kühe, wobei die mir auch eher selten über den Weg laufen. Dabei lebe ich in einer Gegend die für seine Käseproduktion bekannt ist. Sira heißt ein großer Hersteller von wirklich schmackhaftem Käse. Der frische Rahmkäse gehört zum Standard der kroatischen Küche. Lecker erfrischend nicht nur im Sommer mit Knoblauch, Zwiebel und Pellkartoffel, sondern auch zu Kuchen und Strudel verarbeitet, immer wieder gerne gesehen und gegessen.
Ich kriege gerade Hunger, liebe Leser, so wie immer, wenn ich etwas über Essen schreibe. Weniger appetitlich ist dagegen der Anlass meines heutigen Artikels.
Wo kommt denn diese verdammte Afrikanische Schweinepest her?
Logisch, aus Afrika natürlich. Ebenso logisch ist, dass sie durch den Reiseverkehr rund um den Globus verbreitet wird. Umso kleiner die Welt durch den globalen Welthandel nebst seiner immer mehr werdenden „Passagiere“ zu werden scheint, desto eher muss man wohl auch mit der Übertragung von Krankheiten rechnen, die früher nicht bekannt waren oder sogar als ausgerottet galten.
Auf Wikipedia, dem digitalen Nachschlagewerk, welches auch von BILD-Zeitung-Reportern und anderen Meinungsverbreitern genutzt wird, ist nachzulesen, dass in Deutschland keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest bislang bekannt geworden sind. Nun ja, zum einen heißt das nichts, nur weil etwas noch nicht „bekannt“ geworden ist. Das würde sich aus meiner Sicht in Verbindung mit der anhaltenden Migrationswelle nicht so gut machen. Zum anderen wird also quasi grundlos Schweinefleisch in Deutschland teurer, so dass ein Hauptimporteur dafür ebenso die Preise im Land erhöhen muss. Wie widersprüchlich all das…
Aber es kommt noch dicker mit den Widersprüchen.
Dänemark baut Zaun zum Schutz vor Pest-Schweinen aus Deutschland.
Die Dänen sind doch doof, haben sich nicht auf Wikipedia gelesen, dass es in Deutschland keine Afrikanische Schweinepest gibt?
Mit ihrem Zaun wollen sie jedenfalls die Wildschweine aus Deutschland ab sofort am illegalen Grenzübertritt hindern.
Natürlich lächelt man in manchen deutschen Gazetten milde über das Vorgehen von Dänemark. „Natürlich“ zweifeln auch unsere Experten in den Tagesthemen am Sinn des dänischen Zaunbaus. Ich meine: besser als gar nicht zu tun ist es auf alle Fälle! Für das nichts tun oder dem berühmten „aussitzen“ a la deutscher Kanzlerin ist Deutschland auch über seine Grenzen hinweg sehr bekannt geworden.
An dieser Stelle will ich es mal sein lassen mit meinem Spott. Statt dessen freue ich mich jetzt schon auf ein knusprig-saftiges Stück von dem Spanferkel zu Weihnachten, welches stundenlang auf Buchenholz gegrillt, auf unserem Tisch hier in meiner kleinen Freiheit in der Einöde Kroatiens landen wird.
Herby meint
Wir Deutschen sind folgsame Untertanen und lieferten uns schon früher und in alle Zukunft der Obrigkeit und falschen Propheten auf Gedeih und Verderb aus.
Seid froh, dass ihr außerhalb euren Platz gefunden habt.
Angesichts der aktuellen Vorgänge in Frankreich wünsche ich den Gelbwesten viel Erfolg.