Selbst wenn man wie wir einen eigenen, kleinen Wald besitzt, muss man mit Kosten rechnen. Angefangen bei den Holzfällarbeiten im Wald, über den Transport, der Lagerung bis hin zur Weiterverarbeitung zum Endprodukt, das zum Heizen verwendet werden kann, ist es ein mühseliger Weg. Ich war zwar schon behilflich im Wald, und noch viel mehr später beim Stapeln der Stämme und Äste draußen auf dem Gelände in der Nähe vom Haus. Zwischenzeitlich überlasse ich das ganz den dafür geborenen Haudegen. Ich beschäftige mich nur noch mit den schon gespaltenen, und zu rund 30 cm gesägten Holzscheiten, aus denen ich teilweise auch kleines Anfeuerholz hacke, und später damit dann den Kaminofen anfeure. Viel früher am Tag verwendet die Oma im Haus das Holz für ihren Herd, den wir im Winter meist zum gemeinschaftlichen Kochen und Backen verwenden. Daneben heizt der natürlich auch die Räumlichkeiten der betagten Mutter meiner Frau.
Den Ster Holz kriegt man hier für 250 Kuna / 34 Euro – Eiche, Birke oder Akazie. 330 Kuna / 45 Euro kostet die beliebte Buche.
In diesem Jahr haben wir testweise mal 10 Ster Eiche zugekauft. Inklusive Anlieferung (pro Ster 30 Kuna / 4 Euro) kostet uns das 2800 Kuna bzw. 380 Euro. Hier müssen wir aber weiter rechnen, denn noch handelt es sich nicht um gebrauchsfertiges Holz zum Kochen und Heizen.
Es muss noch kurz gesägt werden, in unserem Fall in ca 33 cm Stücke. Das erledigt für uns der Ante mit seinem Helfer. Zwei Migranten-Kollegen, die aus dem Kosovo stammen. Ante und sein Helfer sind sehr nett, fleißig und zuverlässig. Mit ihrer mobilen Sägemaschine benötigen sie etwas mehr als eine Stunde inklusive Kaffee bzw. Wasser, um für 300 Kuna / 40 Euro das ganze passend zu machen. Der größte Teil des Holzes ist damit für das Verfeuern startbereit. Ein paar sehr dicke Stämme und Äste müssen per Hand in zwei oder vier Stücke geteilt werden. Dafür ist dann ein weiterer Helfer aus dem Nachbardorf zuständig, der sich über 150 Kuna / 20 Euro, ein Bier und ein Essen zu Mittag freut. Wobei für uns in allen Fällen mindestens Getränke nach Wahl und Vesper obligatorisch sind.
Jetzt haben wir das Brennholz, wie es sich gehört:
1 Ster Brennholz (Eiche) in 33 cm Stücke geschnitten, gebrauchsfertig für rund 330 Kuna / knapp 45 Euro vor der Tür liegen. Hier endet im Normalfall bei mir auch die Honorierung für Holzlieferung inklusive Brennholz-Produktion. Die fertigen Holzscheite karre ich normalerweise selbst in den Stadl und staple alles schön übereinander. Normalerweise…
Gesundheitlich muss ich mich derzeit noch etwas zurückhalten mit dem körperlichen Einsatz auf dem Hof …
Unsere 10 Ster Eichenholz trocknen nun bei uns im Hof vor sich hin, werden über den Winter gewiss zum Teil wieder nasse, aber das macht überhaupt nichts. Erst im nächsten Sommer wird dieses Stapel klein gemacht, trocknet nochmal ein paar Wochen auf einem Haufen, bevor die Scheite dann wieder für den nächsten Winter im Stadl gelaqert werden.
Was haben wir pro Jahr für Heizkosten?
Wie schon angesprochen, verwenden wir das Holz zum Beheizen von allen Räumen. Also zwei bei der Oma im Altbau, und drei im neuen Anbau, den meine Frau, zwei Kater und ich bewohnen. Der Herd bei der Oma wird im Winter auch zum Kochen und Backen benutzt.
Rund 15 Ster Brennholz verbrauchen wir pro Heiz-Saison. Mal zwei Ster mehr, mal zwei-drei weniger, je nach dem wie lange der Winter andauert. Die letzten beiden Jahre war heftig lange kalt. Zwei Jahre zuvor feierten wir Weihnachten im T-Shirt, so sonnig und warm war es vom Herbst bis tief in den Winter hinein. Und von heute auf morgen ist er da, der Winter fast wie man ihn sich in Sibirien vorstellt. Aber der dauert „normalerweise“ auch nicht so lange. In keinem Fall länger, als ich ihn aus Deutschland kenne.
Rund 5000 Kuna / 680 Euro Heizkosten pro Jahr erscheinen mir auf den ersten Blick viel. Sie sind aber ein Furz, wenn ich daran denke, was ich alleine für die Heizung zuletzt in einer 4-Zimmer-Wohnung in einem Haus mit 4 Wohnungen und einem Laden bezahlt habe:
160 Euro. Gut, da war anteilig der Stromverbrauch für den Heizungsbrenner im Keller, der Warmwasserverbrauch und das Treppenhauslicht mit drin. Ebenso die Müllgebühren, daher kann ich nur ganz grob die Kosten nebeneinander stellen und vergleichen.
Es ist schwierig, eins zu eins die Kosten für das Leben hier und dort miteinander zu vergleichen, weil Wohnumstände nebst Lebensart dann doch zu verschiedenen sind. Wir verbrauchen ja auch viel weniger Strom als früher, weil wir das halbe Jahr vorwiegend die „Holzheizung“ zum Kochen alleine oder aber zumindest mit verwenden. Eine immense Stromersparnis, wie ich meine.
Im Übrigen wäre auch für uns noch nach unten „Luft“, was das Sparen von Energie betrifft. Aber darüber will ich an dieser Stelle mal weiter nicht darauf eingehen.
Leben ist für mich hier angesagt in seiner möglichst angenehmsten Form. Wohlig warm im Winter, aber auch gut abgekühlt im Hochsommer.
Womit ich wegen der Klimaanlage beim Stromverbrauch gelandet bin, über den ich aber in einem meiner nächsten Einträge etwas berichten möchte.
Vorab nur so viel: Strom in Kroatien ist weit billiger, als in Deutschland. Wundert jetzt aber niemand, oder?
ReginaHerby meint
Jetzt musst aber noch beschreiben wie lange ihr braucht, die Scheite in den Stadl zu stapeln, oder lasst ihr das von jemand machen?
Tom Tomato meint
Hmmm…wahrlich gute Frage, weil dazu braucht man ganz schön lange. Ihr kennt euch aus, nicht wahr? 🙂 Ich muss bei nächsten Mal auf die Uhr gucken, aber so einen halben Tag sind wir ungefähr mit beschäftigt.
rico moresi meint
guten tag michel…… vor 15 jahren haben wir, meine partnerin und ich diesen schritt von der schweiz nach kroatien auch gemacht. wir leben am meer in smokvica / klenovica, „arbeiten“ im sommer etwas mit touristen, jedoch ist der winter – für mich wenigstens – viel intensiver. so, jetzt
aber zum holz. ich zahle hier für den meter, kubik…. nenne es wie du willst…. kuna 400.- , gehackt
auf 40 cm, buche, kommt noch der transport dazu. bedenke, am meer ist alles teurer. diese 10 meter werde ich erst im winter 2020 /2021 verfeuern. ich brauche nur mindestens 2 jahre
gelagertes holz ……. wasser brennt nicht.
Tom Tomato meint
Hallo und guten Tag, Rico,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde es sehr interessant, wie andere „Migranten“ auch in anderen Landesteilen Kroatiens sich so fühlen bzw. wie eben dort ihre persönlichen Erfahrungen sind.
Was das Brennholz betrifft, wäre bei uns Buche auch etwas teurer gewesen, als Eiche. Aber natürlich immer noch einiges günstiger als bei euch am Meer.
Normal lagern wir das Holz entweder selbst mindestens 1 Jahr, oder aber kriegen Holz, das schon 1 Jahr gelagert war. Es wird dann hier im Freien gesägt und nachher gespalten. Theoretisch könnten wir es sogar schon im kommenden Winter als Brennholz nutzen, aber in der Regeln haben wir noch genug „alten“ im Stadtl gestapelt. Haben gerne Vorrat für alle Fälle.
Wir hatten auch schon frisch gefälltes Holz direkt aus dem Wald sägen lassen. Unsere Sägemeister meinten, dass wir das Holz gleich im Winter verbrennen könnten, weil bei der Hitze – natürlich schon kurz gesägt – im Sommer draußen es schon gut trocken wäre.
Haben wir probiert… einwandfrei!
Dann hatte man uns auch schon mal zu lange gelagertes Holz angedreht. Das muss man auch aufpassen, weil es tatsächlich zu schnell verbrennt. Taugt so wenig, wie zu nasses Holz.
So viel nochmal von mir zum Thema Brennholz.
Herzliche Grüße an die Küste zu euch.
Michel
Dietmar Otto meint
Hallo
Ich hätte Interesse an einen LKW Feuerholz Buche/Eiche
Tomaten Michel meint
1 LKW Brennholz?
für 50 Euro p. Raummeter, nicht wahr?
Wir sind hier nicht bei Facebook! ?
Aber ich biete Ihnen an, bei uns im Wald Bäume zu fällen, sägen und spalten und auf eigene Kosten abtransportieren für sagenhafte 45 Euro p. Raummeter. Zahlbar im voraus.