Einkaufsstress vor Weihnachten? Nicht mit mir!
Wie in jedem Jahr vor Weihnachten, kaufen meine Frau und ich auch in diesem Jahr alle über die Festtage haltbaren Dinge recht frühzeitig ein. Nach mehreren Jahrzehnten er- und gelebtem Stress speziell vor Feiertagen, gehören wir natürlich zu den besonders cleveren Einkäufern unter der Sonne des Amazon-Globus.
Irgend ein Dreckspatz muss aber unseren Trick entdeckt und weiter verraten haben, denn die Preise im Supermarkt sind jetzt schon dem üblichen Hochpreis-Desaster angepasst. Na gut, ab Ende August gibt’s ja auch schon die ersten Lebkuchen zu kaufen. Und kurz nach Weihnachten – aber das kennen wir ja alle schon längst – wird den Nikoläusen ein Osterhasen-Outfit verpasst.
Wie auch immer, ich will nächste Woche die Karre in Richtung Stadt nur im Notfall bewegen. Sollte mir wider erwartend die Butter oder der Alkohol ausgehen, kann ich sogar ohne Auto in unseren Dorfladen stolpern.
Kroatien versus Deutschland beim Einkauf
Für Deutsche dürfte es in Kroatien übrigens nur wenig Umstellung der Gewohnheiten bedeuten, hier für die Feiertage Lebensmittel einzukaufen. Wo in EU-Europa gibt’s noch nicht Lidl und Kaufland.
Gewöhnungsbedürftig ist für mich der bisweilen harsch klingende Befehlston mancher Damen am Kassenband. Klingt immernoch ein bisschen nach der Sozialisten-Ära aus Titos Zeiten. Wer an der Kasse als Kunde „nicht mitdenkt“, kann insbesondere bei rabattierter Ware schon mal benachteiligt werden. Manchmal scheint es der gestressten Frau an der Kasse nicht peinlich zu sein, sich vertan zu haben, sondern sie zeigt sich davon genervt, vom Kunden auf ihren Fehler aufmerksam gemacht worden zu sein. Entschuldigung? Fehlanzeige! Mit solch einem Verhalten allerdings kaum in Deutschland oder Österreich vermittelbar.
Selbstverständlich können solche Erlebnisse einem auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz u.s.w. widerfahren. Ja natürlich, aber die Fallzahlen sind hier bei uns im Traumland vieler Urlauber schon verdammt hoch. Das behaupte ich einfach mal rein gefühlt, ohne dass ich dafür eine Statistik aus dem WordWideWeb bemühe, die es ohnehin nicht gibt.
In Deutschland ärgert man sich, wenn man ein echtes Schnäppchen-Angebot nicht mehr erwischt hat. Hier bei uns in Kroatien gibt es dasselbe manchmal schon gar nicht mehr. Manche Dinge scheinen mir einfach auch durch das Personal vorab schon im persönlichen Bestell-Verteiler ihrer Verwandtschaft und Bekanntschaft gelandet zu sein. Auch das gibt es in Deutschland, nur hier halt noch etwas auffälliger.
Nein, natürlich vermute ich all das nur… Ich finde es auch gar nicht schlimm, denn wer kennt nicht das Vitamin „B“ auch in vielen anderen Bereichen des Zusammenlebens in der Gesellschaft? Zwinker 😉
Was aber nichts mit diesem „Vitamin“ zu tun hat, ist die Tatsache, dass doch etliche Artikel im Handel – besonders im Lebensmittelbereich – plötzlich nicht mehr vorhanden sind. Dies kommt nach meiner Beobachtung doch recht häufig vor. Es ist halt ärgerlich, wenn man mit seiner Einkaufsliste gezielt loszieht, um zum Beispiel im Kaufland einen Ring Fleischwurst zu kaufen, den es ausgerechnet an diesem Tag nicht mehr gibt. In diesem Fall übrigens auch nicht mehr später. Den geplanten Wurstsalat auf den zu Hause schon die selbst angebauten Tomaten warten, also gestrichen und irgend etwas anderes gekauft. Wenige Wochen später im Sommer erwacht nochmal die Lust auf einen mit frischen Tomaten und Zwiebeln angemachten Wurstsalat. Mit der Fleischwurst rechnet man nicht mehr, aber die Lyoner wäre eine Alternative. Der aufmerksame Leser dürfte wenig überrascht sein, dass es diese auch nicht mehr gegeben hat. Bis heute ersatzlos gestrichen aus dem Angebot im Kühlregal von Kaufland.
Die Sache mit dem Wurstsalat ist nur ein Beispiel für die Unstetigkeit im Warenangebot der Supermärkte und Discounter in Kroatien. Lange vor Corona ist mir das übrigens aufgefallen.
Ja ja, man kann mich an dieser Stelle auch gerne Erbsenzähler nennen, typisch Deutsch halt. Ich bin mir aber sehr sicher, dass sich viele Einheimische über die „Schludrigkeit“ ihrer Landsleute in den Geschäften aufregen. Immerhin bezahlen diese für den größten Teil der Ware genau so viel, und manchmal sogar mehr, als ihre Mitmenschen in Deutschland. Nur dass diese dort in der Regel mindestens doppelt so viel im Monat verdienen als sie. Da darf man doch erst recht ein bisschen „kleinkariert“ reagieren, wenn auch noch eine gewisse Beständigkeit im Vergleich zu wünschen übrig lässt. Oder was meinen Er, Sie, Es, Du?
Schreibe einen Kommentar