Ich esse gerne würzig und pikant, liebe Leser (das „innen“ lasse ich für alle Zeiten weg, weil es noch blöder ist, als jede Speise ohne Salz zu kochen),
aber was zwei bis drei Stunden brennende Schmerzen in und um den Mund herum mit „Essen“ zu tun haben soll, das erschließt sich mir bis heute nicht.
Auch wir bauen viele verschiedene scharfe Paprika an. Allerdings nur für den Eigenbedarf, so dass wir nicht so viel davon anpflanzen. Getrocknet haben wir von Chili, und eingelegt die Pfefferoni, oft länger Vorrat als wir in Wirklichkeit benötigen. Doch hier und heute geht es hauptsächlich um ganz normale Paprika, so wie sie einjeder kennt: grün, gelb, rot, spitz, rund, groß, klein. Auf jeden Fall aber mild!
Diese Schärfewettbewerbe mit deutschen Currywürsten empfinde ich – nett ausgedrückt: beknackt.
Und da wir in Europa und nicht in Thailand wohnen, sind für mich die total überschärften Asia-Gerichte ein Zeichen dafür, dass jemand nicht kochen kann. Auf einen Teil der Leute, bei denen meine Frau und ich diese exotischen Supergerichte schon „genießen“ durften, trifft meine Beurteilung ganz sicher zu. Völlig „krank“ zeigte sich uns einmal ein Pärchen, dass grundsätzlich beim Kochen auf Salz verzichtete, weil es ungesund wäre. Statt dessen überwürzten in ihrer hochmodern und teuer eingerichteten Küche, die auch nach einem Jahr ziemlich unbenutzt aussah, Gulasch oder Spaghetti mit getrocknetem Chili. Allerdings esslöffelweise, so dass man das Endprodukt eigentlich gar nicht in den Mund stecken konnte; oder doch, wenn einem die Brandwunden hinterher egal waren. Was macht man nicht alles mit, wenn man freundlich gegenüber seinen Gastgebern bleiben will.
Frische Paprika als wundervolle Würze.
Klein geschnibbelt in der Gulaschsoße oder auf der fein eingestellten Reibe in dünne Scheibchen geschnitten, zusammen mit Tomaten im saftigen Wurstalat, sorgt das Nachschattengewächs für unerwartete Gaumenfreuden. Man kann, aber muss es vorher nicht schälen. Anders als bei den Tomaten, deren Schale sich umso mehr löst, desto länger man die Tomatenstücke im Salatdressing ziehen lässt. Gerade das „ziehen“ lassen ist zum Beispiel beim Wurstsalat wichtig. Paprika und Tomaten entfalten zusammen mit allen anderen Zutaten ihr einzigartiges Aroma, wenn man den ganzen Salat zwei-drei Stunden im Kühlschrank abgedeckt stehen lässt.
Für vier bis fünf Päckchen Paprika findet sich eigentlich immer ein Platz in der Tiefkühltruhe. Wir vakuumieren die in größere Stücke geschnittenen Paprika. Eigens dafür haben wir uns im Baumarkt bei Pevec ein relativ preiswertes Vakuumier-Gerät mit Schweißfunktion zugelegt. Immerhin Note 2,2 bei Stiftung Warentest. Damit fühle ich mich im Vergleich zu den chinesischen No-Name-Produkten, die man in Kroatien noch häufiger als in Deutschland vorfindet, auf der sicheren Seite. Zwischenzeitlich habe ich schon einiges mit dem Gerät für den Tiefkühler vakuumiert. Von Rindersteaks aus einem Sonderangebot über Bohnen bis zu Gulasch-Überschuss, hat sich der Vakuumierer bis heute als praktikabel und robust erwiesen.
Heißer Tipp, was das Grillen von Paprika betrifft:
Grundsätzlich die Schoten im ganzen, also unzerteilt grillen, egal ob Elektro oder Holzkohle.
MissElli meint
Ich gucke gerade deutsches ServusTV. Schwachsinnige Werbedoku über chillies. Angeblich wollen die Leute heute nimmer fade, sonder scharfes Essen. Diesen Idioten soll es den Darm Weg ätzen.