Selbstverständlich stammen die Gemüsezutaten für dieses Rezept aus unserem Garten. Wie alles hier, wächst auch der Weißkohl, die Karotten und Paprika rein biologisch im Garten bei uns heran. Ich nenne das gewürzte und sauer eingelegte Gemüse „Dorfsalat“, auch wenn er an den nach Ungarn klingenden Pusztasalat erinnert.
Es handelt sich bei unserem Rezept aber um eine Variante, die ich bei einer Baka hier bei uns in Kroatien kennengelernt habe. Einziger Unterschied bei diesem kroatischen Dorfsalat ist, dass ich für das Einlegen nicht den hier üblichen Alkohol-Essig benutze, sondern Apfelessig, der den Salat etwas milder den Gaumen umschmeichelt. Außerdem weiche ich vom Oma-Original durch verringerte Salz- und Zucker-Zugabe ab. Dass darf man vor allem dann, wenn man vorhat, den Salat nur den Winter über bestens genießbar auf Vorrat zu halten. Nicht, dass er im Sommer schlecht werden würde, aber sogar bei den industriell hergestellten, sauer eingelegten Gemüsen bemerken Sie einen Unterschied. Ich mag es schlicht und ergreifend nicht „knatschig-sauer“, sondern schön frisch und knackig im Biss.
Meinem Rezept müssen Sie nicht aufs Gramm genau hörig sein. Machen Sie es wie ich, und lassen Sie sich von ihrem persönlichen Geschmack beeinflussen! Ich mache das mit nahezu jedem Rezept seit ich Denken kann.
Rezept kroatischer Dorfsalat
Zutatenliste:
- 1 mittelgroßer Weißkohlkopf
- 1 Kg Paprika
- 1 Kg Karotten
nach Belieben scharfe oder süße Chilischoten.
Für den Sud: - 3 Liter Wasser
- 1 Liter Essig (wir nehmen Apfelessig)
- 3 EL Zucker
- 100 g Einmachgewürz mit Salz (wir nehmen Meersalz)
(Ungefähr 70% Salz und 30% Gewürze und Senfkörner)
Zubereitung:
Den Weißkohl halbieren, Strunk herausschneiden. Mit einem Messer oder großen Hobel (den hat man in der Regel im normalen Haushalt nur, wenn man selbst auch Sauerkraut einlegt) den Kohl in Streifen schneiden. Paprika putzen, Kerngehäuse mit den Samen entfernen und in Streifen schneiden. Die Karotten waschen und putzen, und auf einem Gemüsehobel in mittelfeine Streifen reiben.
Das Gemüse miteinander vermischen und jetzt Chilies geschnitten oder im ganzen hinzufügen, sofern man es möchte. Ein appetitlicher Farbtupfer sind Chilies, die man – gewaschen natürlich – ungeschnitten dazu gibt. So verschärfen sie den Salat nicht, können aber von denen, die es scharf mögen, beim Verzehr selbst geschnitten und untergemischt werden.
Für den Aufguss nimmt man 3 Liter Wasser, 1 Liter Essig, gibt 3 gehäufte EL oder – je nach Geschmack – auch zwei Löffel mehr Zucker und das Einmachgewürz, auch Einmachhilfe genannt, und einige Senfkörner dazu. Zusammen mit gut 600 Gramm Salz das Ganze zum Kochen bringen. 5 Minuten kochen und dann auf der Kochplatte bzw. der Feuerstelle abkühlen lassen.
Die Gemüse-Mischung nun in die zuvor gewaschenen und steril abgekochten Einmachgläser nicht zu fest und bis ca. 2 cm unter den Deckelrand einfüllen. Den erkalteten Sud dann vorsichtig in die Gläser füllen. Ein paar Minuten warten, bis die Flüssigkeit sich in den Gläsern verteilt hat, dann nochmal Sud zugeben, so dass die Gemüsemischung in den Gläsern gut bedeckt ist. Im Zweifelsfalls nochmal etwas warten und gegebenenfalls etwas Sud nachfüllen. Die Gläser gut verschließen, in einen großen Topf mit heißem Wasser geben. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, den Topfinhalt 10 Minuten weiter köcheln lassen, danach die Hitzezufuhr ganz abschalten und weitere 10 Minuten im Topf lassen.
Die Gläser dem Topf entnehmen, auf den Kopf stellen (muss nicht sein, ist eine reine Glaubensfrage), nach ein paar Minuten wieder normal hinstellen, und bis zum nächsten Tage auskühlen lassen.
Ab damit in die Speisekammer oder besser in den Vorratsschrank, der sich hoffentlich in greifbarer Nähe befindet. Dieser Dorfsalat hält sich zwar im Glas locker ein halbes Jahr, aber schafft es bei uns mit Mühe gerade so in das nächste Jahr hinein…
Rein theoretisch hält sich dieser Salat noch viel länger im Glas – am besten im dunklen, kühlen Keller -, wenn man die Einkochzeit auf über eine Stunde verlängert. Mit eingemachten Salaten wie diesen, haben wir das noch nicht selbst ausprobiert. Ich nehme an, dass das eingelegte Gemüse nach einer Stunde Kochzeit leicht knatschig-weich sein wird. Und das mag von uns keiner so wirklich. Sicher ist, dass wir ihn am liebsten frisch-knackig mögen, und das ist er nach einem halben Jahr auf jeden Fall noch, wenn man wie oben beschrieben sich an die Kochzeit hält.
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