Aussteigen und das Leben anders und anderswo leben.
Viele von uns hatten gewiss schon mal den Wunsch, einfach abzuhauen und damit all den beruflichen und gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen, die einem schon mal auf die Nerven gehen können. Die meisten Leute werde es nicht tun, falls doch, dann oft am nächsten Tag irgendwann in gewohnter Umgebung sich wieder in ihr Bettchen kuscheln. Um solche kurzzeitigen Aussetzer, die ich selbst auch schon erlebt habe, geht es auf meinen Seiten nicht oder nur am Rande. Ich will hier auch nicht Träumer und ihre Träume bedienen, sondern über Realitäten berichten wie ich sie beobachte, kenne oder selbst erlebe, aber auch Mut machen. Dann auch möglichst viele Tipps und Informationen zusammentragen, nach denen ich selbst über Google&Co. vergeblich gesucht habe. Foren für Auswanderer, Aussteiger und Tagträumer gibt es ja schon lange, doch entweder sind die Einträge und damit auch die Informationen dort nahezu wertlos aufgrund ihres Alters, oder ein paar gelangweilte Foristen verbreiten Unsinn und Halbwahrheiten, wie so mancher Zeitgenosse an den Stammtischen dieser Welt. Solche helfen einem nicht wirklich weiter. Ich werde versuchen, das hier besser zu machen, ganz so wie ich es in meinem früheren Leben als Redakteur mal gelernt habe.
Also stöbert euch durch meine Webseite, die ich mal mehr und mal weniger regelmäßig mit meinen Gedanken, Erlebnissen und Beobachtungen befülle.
Wichtige Zwischenanmerkung: Bitte Aussteigen nicht mit Auswandern verwechseln, auch wenn beides oft zusammen geschieht.
Ich kann „aussteigen“ und künftig unter einer Brücke in Hamburg oder Little Havanna in Miami „leben“, im tiefen Schwarzwald unter einer Plane hausen oder weitgehend autark in Deutschland fernab vom Rummel und Städten sogar heute noch fast wie ein Einsiedler-Mönch eine Baracke in der relativen Einsamkeit auf dem Land bewohnen. Allerdings geht es mir persönlich weniger um eine neue Glaubensrichtung oder der Errichtung eines neuen Bettlerordens, sondern um die sanften Ausstiege, die weniger krass das Leben von heute auf morgen verändern. Schließlich wollen wir doch leben im wahrsten Sinne des Wortes. Auf alle Errungenschaften des technischen Fortschritts mit all seinen Annehmlichkeiten muss ich deswegen ja nicht komplett verzichten, oder? So denke ich jedenfalls 😉
Aussteigen kann auch „nur“ umdenken bedeuten
Für mich auf alle Fälle, denn so beginnt nicht nur manches schöne Märchen, sondern es kann sogar wahr werden. Ich habe es mindestens einmal schon erlebt. Beruflich und privat.
Aus meiner Sicht ist ein guter wie auch wohltuender Anfang gemacht, wenn man sich, sein Verhalten, seine Gewohnheiten und Lebensweise aus der gedanklichen Distanz betrachtet. Nicht mal eben für ein paar Minuten im „Weltschmerz“ vergehen, wie meine Grübeleien in meinen alten Indianer-Zeiten von einem Major der Bundeswehr mal bezeichnet wurden, sondern einfach mal ohne die Ratschläge von Freunden oder gar Psycho-Profis etwas ausprobieren oder „erst recht“ tun, wovon die Ratgeber, die nicht selten selbst ein „komisches“ Leben führen, abgeraten haben. Wer weiß schon, wozu Du alles fähig bist, wenn Du das Abenteuer Leben angehst, so wie es Dir vorerst am besten gefällt? Nur Du selbst findest die richtigen Wege für Dich. Wird Dir einer zu langweilig, nimmst Du einen anderen. Hast Du ein Ziel erreicht, suchst Du Dir ein vielleicht ganz anderes. Mach einfach, was Dir gefällt, vor allem aber auch Dir selbst gut tut und Dich nachts gut schlafen lässt! Ein Ausstieg kann übrigens auch das Aufhören mit dem Rauchen bedeuten. Raus aus dem Sumpf der Lemminge, rein ins pure Leben wie es Dir gefällt!
Glaube an Dich versetzt kleine und große Berge
Schön ist es natürlich, wenn andere Menschen an einen glauben. Ob Mama, Papa, Freundin, die Oma oder der Opa. Doch erstens hat nicht jeder solche lieben Menschen um sich herum, und zweitens können auch sie nicht mehr als eine Stütze in einer Art von Oase für Dich sein, in der man anfänglich Halt und Entspannung findet. Irgendwann gibt es die für Dich auch nicht mehr, weil sie wie Du älter werden, sich verändern oder Dir fremd vorkommen. Spätestens dann wirst Du erkennen, dass Du halt doch alleine bist, und Dein Glück in Deinen eigenen Händen liegt. Doch wenn Du zu dieser Erkenntnis gelangt bist, hast Du es ohnehin schon geschafft, bist also ausgebrochen oder „ausgestiegen“. Viele Zäune der Lemminge hast Du schon durchbrochen, so dass Dir ein Teil der Gesellschaft um Dich herum fremder als früher vorkommt; sie verstehen nicht mehr, was Du ihnen erzählen willst, Du sie aber ebenso wenig. Du bist in Deinen Gedanken weitgehend frei, sie bemerken selbst nicht, dass sie längst das Leben anderer, aber nicht ihr eigenes leben. Das sind so die leicht schmerzenden Nebenwirkungen, wenn man sich zu intensiv und lange mit dem eigentlichen Leben neben der „Spur der Lemminge“ beschäftigt. Ein wunderlicher Einsiedler oder komischer Kauz muss man deshalb aber nicht werden.
Wenn es überhaupt ein Rezept für Lebensglück gibt, dann heißt es: an sich selbst glauben!
In meinem Blog findet man weiteres zu meinen persönlich gemachten Erfahrungen. Nicht immer kann ich mein virtuelles Tagebuch tatsächlich auch täglich befüllen. Dennoch bemühe ich mich, mal mehr, mal weniger ausführlich zu beschreiben, was in mir aber auch hier so vor sich geht.
Ich habe streckenweise sehr viel zu tun mit meinen Tomaten, unseren kleinen Feldern mit Gemüse- und Obstanbau für die Selbstverpflegung. Und dann auch mit Holz sägen und stapeln, und, und…
Und manchmal eben auch keine Lust an der Schreiberei.
Ich bin tatsächlich ausgestiegen für immer, und – immer vorausgesetzt die Völker der EU und deren Neider, sowie behinderte Politiker und ihre hörigen Fans drehen nicht total durch – werde auch nie mehr nach Deutschland zurück kehren.
Hätte ich mal früher geahnt, wie dämlich sich die Menschen „zurück entwickeln“, wäre ich viel früher in meiner kleinen Freiheit in Kroatien aufgeschlagen. Aber was soll es, zu spät ist es nie für einen Start in ein neues, weitgehend selbst bestimmtes Leben, so wie es meiner Frau und mir am besten gefällt.