Die Meinungsmanipulationen der Medien finden kein Ende.
In einer nächtlichen Schlafpause zappte ich mich kürzlich durch die Programme. Der ehemalige Eiskunstläufer und Moderator der Fahndungssendung Aktenzeichen XY machte auf den Raubüberfall auf einen Paketfahrer im norddeutschen Heimfeld aufmerksam. Auf den ersten Blick einer von vielen Fällen, doch es folgte ein Film in dem der Ablauf dieser Tat nachgestellt wurde. Man scheut beim Fernsehen ja keine Mühen und Kosten, und produziert Filme von den zumeist besonders schlimmen oder scheußlichen Verbrechen, die zur baldigen Aufklärung beitragen sollen. Ein schwarzer DHL-Fahrer wurde von drei jungen, langhaarigen Männern mit Messer und Pistole bedroht. Sie forderten die Herausgabe von einigen Paketen. Es wurde ein kurzes Gerangel gezeigt, der anschließende Besuch des Paketfahrers bei der Polizei, und das anschließende Verhör des schwarzen Mannes durch einen herbei gerufenen LKA-Beamten.
So sehr man sich anscheinend bemüht hatte, eine Dramatik entstehen zu lassen, die quasi den Aufwand für den Filmbericht rechtfertigen, so wenig gelang dies dem Produktions-Team. Der sympathische junge Mann, der den Paketfahrer spielte, wurde wiederholt geschockt und weinerlich gezeigt. Wiederholt wurde von Todesangst gesprochen. Nur warum überzeugte mich das so wenig. Bin ich so gefühlskalt, wo ich sonst doch vor lauter Mitleid sogar bei frei erfundenen Liebes-Tragödien nasse Augen kriege? Vielleicht waren auch Regisseur und Schauspieler so schlecht, dass sich kein Mitgefühl in mir rührte, sondern eher so etwas wie fremdschämen für eine misslungene Inszenierung.
Ich habe halt den Verdacht, dass die Macher von Aktenzeichen XY eine Normalität in der deutschen Verbrechenswelt darstellen wollen, wie es sie schon immer gab. Ganoven mit dunkler Hautfarbe oder Musel-Bärtchen gibt es für XY selten, und falls doch, verzichtet man aus „taktischen“ Gründen auf ein Fahndungsfoto. Im Fall des schwarzen DHL-Fahrers in der Sendung vom 22.8.2018, war dieser das Opfer und die Ganoven ungepflegte Weiße. Man könnte auf die Idee kommen, dass man auf solch einen Fall beim ZDF gewartet hat, oder vielleicht sogar gesucht? Denn die Tat geschah schon am 9. September 2017. Ein Jahr später dann die Fahndung mit dem Filmchen für ein Verbrechen von vielen. Und nach diesem Jahr konnte man noch nicht einmal sagen, wie viele Pakete geklaut wurden und was es damit auf sich hat. Aber das ist ja auch nicht wichtig. Wichtiger ist, dass ein arbeitendes Opfer in schwarz, das zudem noch deutsch sprechen kann, vorgeführt wurde.
In meinem fast schon als Weissagung zu bezeichnenden Bericht vor drei Jahren, hatte ich mich schon einmal über die Manipulation durch die Medien ausgelassen. Ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer damit. Außerdem scheint diese Meinungsmache auch von Erfolg gekrönt zu sein. Dass wundert mich aber nicht, denn ich habe schon mehrfach Menschen dabei beobachten dürfen, wie sie Schauspieler in ihrer Freizeit mit deren Rollen-Namen ansprachen und sich über ihr Verhalten in den jeweiligen Spielszenen ausließen. Diese Scheinwelt haben sie also zu ihrer Realwelt gemacht. Von dieser Erkenntnis ausgehend, dürfte es ein Leichtes sein, einen großen Teil der Menschen so hinters Licht zu führen, wie man es für seine Politik brauchen kann.
Ich dagegen finde es äußerst ärgerlich, wenn mir jemand ein X für ein U oder einen Wellensittich als Tiger verkaufen will. Und ich denke nicht, dass ich der einzige Mensch bin, der bemerkt, dass sich nicht nur ganz viele Kleinigkeiten im deutschen Lebensalltag verändert haben, sondern auch die Art der Berichterstattung in den Nachrichten.
Ob es der richtige Weg war, die Bürger derart zu manipulieren, wird sich noch zeigen. Ich ahne diesbezüglich nichts gutes.
Harald Jungbluth meint
Es sind diese unzähligen kleinen, offenen und verdeckten Botschaften, die bei der breiten Masse haften bleiben. Seichte, dahinplätschernde Handlung, man muß/kann nicht tief eintauchen und so entsteht aus vielen Puzzleteilchen das Bild einer vermeintlichen Realität, die nie hinterfragt wird. Gehirnwäsche pur. Man sieht es derzeit an den öffentlich-rechtlichen „Berichterstattungen“ aus und über Chemnitz. Aber wehe, wenn die breite Masse eines Tages wach wird.