Liegt es an der Aufregung oder hat es etwas mit dem Älterwerden zu tun, dass ich meine Gedanken nicht mehr so locker und flott wie früher einmal in meinem Blog veröffentlicht kriege? Unter anderem vergaß ich die Zeit kurz vor unserer Abfahrt nach Kroatien zu beschreiben. Heute – knapp drei Jahre später, versuche ich mich zu erinnern und meine Eindrücke von damals in Worte zu fassen.
An einem Tag Anfang Oktober 2015, genauer gesagt zwei Tage vor unserer Abfahrt in unsere neue Heimat Kroatien, brütet noch echte Sommerhitze über Karlsruhe. Geleitet von meinem Navi auf der Suche nach dem BGV, dem Versicherungsunternehmen bei dem ich die „Grüne Karte“ für mein Auto abholen will, weil ich an diese einfach zu spät gedacht hatte, irre ich durch die Stadt nach einem Parkplatz suchend in der Nähe des vom Navi angezeigten Ziel herum.
Eine Baustelle und eine Sperrung und Umleitung nach der anderen machen meinem Navi und mir das Leben schwer. In Karlsruhe wird überall gebuddelt wegen der neuen Straßenbahnführung, die irgendwann zum Teil unter dem Asphalt verschwinden soll. Ich bin sicher, dass die Geschichte am Ende im Vergleich zum Flughafen Berlin und dem Stuttgarter Bahnprojekt im Badischen besser enden wird. Es ist ungewöhnlich heiß auf meinem Weg zu dem imposanten Großbunker der Versicherungsgesellschaft. Drumherum ist es sehr ruhig, keinerlei Verkehr, keine Bahn, keine Menschen… Zwischenzeitlich zu Fuß unterwegs, sehe ich doch mal zurück und entdecke eine Gruppe von ungefähr 20 dunkelschwarzhäutigen Menschen. Sie wiegen sich mehr in den Hüften, als dass sie gehen. Fast alle tragen eine Kopfbedeckung, die meisten identifiziere ich als Handtücher, die sie sich über den Kopf gehängt haben. Mit der brütend „badischen Hitze“, dazu noch im Oktober, haben diese Menschen in Deutschland scheinbar nicht gerechnet gehabt. So langsam wie sie über die Straße schlendern, scheinen sie mehr auf Entdeckungstour als auf der Suche nach irgend etwas zu sein. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Leute handelt von deren Ankunft ich keine zwei Tage vorher aus dem Radio etwas erfahren habe. Völlig überrascht zeigte man sich in den Nachrichten wegen der sehr großen Anzahl an Flüchtlingen, so dass man dafür in Karlsruhe eine große Halle als vorläufige Unterkunft klar gemacht hatte. Und nun sehe ich einen kleinen Teil von ihnen so kurz vor meiner Auswanderung nach Deutschland einwandern. Für meine Frau und mich ist unsere Auswanderung auch so ein bisschen eine Flucht vor den in wenigen Jahren anstehenden Nachteilen des Daseins für uns als Rentner in Deutschland. Die Schwierigkeiten im gesetzteren Alter auf dem Arbeitsmarkt haben wir vor Jahren schon zu spüren bekommen. Die einen flüchten vor der Armut nach Deutschland, und wir suchen unser Glück in einer neuen Bescheidenheit als Teil-Selbstversorger. Dieser sanfte Ausstieg aus dem Hamsterrad mit all den Bevormundungen und Abhängigkeiten, ist für uns auch so etwas wie eine Befreiung. Klar ist meiner Frau und mir, dass uns einige Bequemlichkeiten verloren gehen werden. Mehr Eigenverantwortlichkeit wird künftig auch mehr Arbeit bedeuten, worüber ich noch schreiben werde. Aber zurück zu meinen „Schwarzseher“-Gefühlen.
Nein, ich habe keine Angst vor dem Schwarzen Mann, aber neu und ungewohnt ist der Anblick größerer Gruppierungen von Menschen aus Afrika im Straßenbild von Karlsruhe schon. Für ein paar Sekunden fühle ich mich weit entfernt vom Badischen. Der blaue, komplett wolkenlose Himmel und die um diese Jahreszeit hochsommerliche Hitze unterstützen meine Afrika-Phantasien. Ein gutes Gefühl habe ich nicht dabei, denn diese Kulturkreis ist anders aus meiner Sicht und aufgrund eigener Erfahrungen aus meinen früheren Reisen, und als alles, was man an heute so genannten Migranten in Deutschland kennen gelernt hat. Die große Anzahl von Schutzsuchenden, Flüchtlingen oder was auch immer in Wahrheit als Bezeichnung auf die Menschen zutrifft, die sich in Deutschland nieder lassen wollen, macht mir Sorgen; nicht der einzelne Mensch, egal woher er kommt und wie er aussieht!!! Wenig später, als meine Frau und ich in unserer neuen, bescheidenen Bleibe im tiefen Hinterland von Kroatien noch nach einem brauchbaren Holzofen für den Winter suchten, sollten sich meine Bedenken mit fortschreitender Zeit immer mehr als sehr berechtigte Vorhersehung der traurigen Art bestätigen. Selbstverständlich versuchen viele Medien, allen voran das Deutsches Fernsehen, mir ein anderes Bild zu vermitteln. Erzählungen von Verwandten und Bekannten, sowie eigene Beobachtungen bei Reisen in die alte Heimat, unterscheiden sich von dem durch die Medien gezeichneten Bild.
Nun, ich sah damals ein bisschen schwarz und heute noch viel mehr.
Meinerseits ist es völlig unverständlich, wie viele deutsche Mitbürger scheinbar völlig teilnahmslos dieses Willkommens-Desaster durch die Politik und deren Unterstützer aus den Medien und Gutmensch-Vereinigungen über sich ergehen lassen. Seit zwischenzeitlich knapp drei Jahren reisen tagtäglich weitere „Schutzsuchende“ nach Deutschland ein, ob nun aus echter Not oder weil sich in deren Kreisen herum gesprochen hat, dass ein armes Leben in Deutschland besser und bequemer als eines in deren ursprünglichen Herkunftsländern ist. Und auch hier scheint sich kaum jemand für die Frage zu interessieren, warum die meisten nach Deutschland reisen. Die wahrhaftige Logik bei dieser ganzen Geschichte scheint vielen Mitbürgern abhanden gekommen zu sein. Sie lassen sich scheinbar durch Medien und Moralisten denken. Wer das alles bezahlt, und vor allem auf lange Sicht dann auch weiter finanzieren kann, darüber machen diese „Flüchtlinge“ sich keine Gedanken; allerdings tun viele schon länger in Deutschland Lebende das ebenso wenig.
Und weil dem so ist, sehe ich eben Schwarz für Deutschland und damit auch diesem EU-Europa. so gut wie ich die Grundidee zu dem „Friedensobjekt Europa“ finde.
Erzwingen lassen sich weder Glück noch eine Meinung, die angeblich zum Glück führt. Demokratie und Freiheit gehen anders!
Derweil sende ich herzliche Grüße aus meinem Paradies, das ich Petite Liberté nenne.
Kolokja meint
Hahaha Tomatenkollege, Du hast ja so recht. Die Welt verdummt aber nicht nur in Deutschland. Ich lebe in Spanien, das ist ein einziges kulturloses Moloch geworden. Traurig aber nicht zu ändern. Die Menschheit vernichtet sich selber.