Blogger-Pause beendet? Schaumer mal!
Liebe Leser, alte und neue Freunde meines Blogs!
Ich schreibe eigentlich für mein Leben gerne über alles mögliche, aber am liebsten über Dinge, die mir gerade so gefallen. So habe ich früher beruflich öfter mal Scheißdreck schreiben müssen, damit mein Arbeitgeber mich nicht so bald raus schmeißt. Nebenher hatte ich aber damals schon Theaterstücke geschrieben, die ich selbst auch aufführte. Meine frei erfundenen Geschichten waren letztlich dem Leben und seiner Wirklichkeit näher, als die pseudo-journalistischen Artikel, die oft reine Werbung für Anzeigekunden des Verlags waren. Ich wurde von manchen Kollegen dafür bewundert, wie ich es schaffte aus „Dreck“ einen fast schon spannenden Artikel zu basteln.
So, genug meiner Offenbarung in Bezug auf meine früheren Machenschaften. Nein, schämen tu ich mich jetzt nicht im Nachhinein dafür, dass ich einfach nur Geld verdienen wollte und musste. Und dafür habe ich eben mein Bestes gegeben, was ich meinem gierigen Geldsack von Unternehmer bieten konnte. Allerdings wollte ich weder damals noch heute Bundeskanzler von Deutschland oder Präsident von Timbuktu werden.
Nun mal sehen, wie es hier weiter geht mit mir. Unbändige Lust mal wieder so richtig loszulegen mit der Schreiberei, habe ich ja schon. Themen und vor allem Ärgernisse in Verbindung mit dem, was die Pappnasen unserer Zeit mal wieder so vor den Wahlen in Deutschland vom Stapel lassen, gibt es ja zu genüge.
Andererseits frage ich mich, weshalb ich als relativ entspannter Neu-Rentner mir das eigene Leben als alter Sack, der aus dem „Jungen Team-System“ schon Jahre vor der Rente raus aus der Blödelei des Berufslebens war, das Leben noch ätzender als nötig machen sollte?
Und jetzt nur über meine Lieblingsfrüchte aus Selbstanbau zu schreiben, ist mir zu langweilig. Ich glaube auch nicht, dass Joe Cocker bei all seiner Liebe zu den Paradeisern so viel Bock darauf hatte, sich bis zum Abnicken damit zu beschäftigen.
Selbstversorger-Jahr 2021 eine Zwischenbilanz
Wachsen tut hier in der Kornkammer Kroatiens ja fast alles, was das Herz begehrt. Meine Tomaten wachsen aus den Mauerspalten der unverputzten Hauswände meiner Nachbarn raus, so fruchtbar ist hier die Gegend.
Nein, das sind keine verlogenen Sprüche wie eingangs aus beruflichen Jahren erwähnt. Es gibt für mich nicht einen einzigen Grund, weshalb ich Ihnen etwas vormachen sollte. Ich bin nicht reich, aber sehr zufrieden mit meiner Situation als deutscher Staatsangehöriger in Kroatien. Als nun (leider) Ü60er sehe ich keinen Grund dafür, mir irgendwie Geld um die Ecke zuzulegen, um eine Villa zu bauen oder ein Luxus-Auto zu kaufen. Für was und für wen?
Und falls mich die Lust nach was ganz Besonderem packen sollte, lasse ich es euch wissen. Versprochen. 🙂
Bis Mitte Mai 2021 war es hier selten dämlich das Wetter. Ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor hier so lange geheizt zu haben. Meine bisschen blöde Schwiegermutter, die ja schon länger hier lebt, übrigens auch nicht. Wobei es keineswegs regnerisch war, so wie auch nicht in den Sommermonaten bisher. Einfach halt zu lange kalt. Eklig eben.
Zwei Mal musste ich Samen säen, weil die ersten Keimlinge sich einfach nicht so entwickelten wie gewohnt. Auch die zweite Aussaat zeigte sich im Folienhaus eher kümmerlich oder auch komisch im Wuchs.
Was für ein Aufwand, was für ein Zirkus die ganze Zeit mit meinen Tomaten. Aber auch anderes Gemüse wollte nicht so wie immer. Die Gurken zum Beispiel brauchten diesmal sehr lange bis man sie als Setzlinge ins Freie raus zu pflanzen traute. Ganz bescheiden diesmal auch die Paprika und Pepperoni bzw. verschiedene Chili-Sorten.
Den grünen und gelben Stangenbohnen konnte ich diesmal das Gerüst von einem Folien-Gewächshaus zum klettern vermachen. Dieses Gestänge blieb übrig von meinem Erstversuch mit einem billigen Mist, den ich mir über das Internet gekauft hatte. Erstmals wollte ich so ein Gewächshaus für die Aufzucht von verschiedenen Gemüsearten ausprobieren. Also weiterhin immer für den Ausbau im Freiland, dem ich nach wie vor alleine schon aus Geschmacksgründen treu bleiben werde. Diese beknackte Folie hielt keine zwei heftige Stürme durch. Chinamüll der billigen Sorte halt unter deutschem Label.
Das Gartenjahr hat schlimm begonnen. Es ist nicht so wie wie sonst immer, aber diese Unterschiede in Bezug auf Gedeih und Ernte von Obst und Gemüse sind nicht wirklich neu. Mal werden wir von Walnüssen erschlagen, dann ist es zwei Jahre hintereinander sehr mau mit der Nussernte. Und dann mal ein Jahr in dem komplett alles, was die Natur an Früchten zu bieten hat – ob wild oder angebaut, einem fast keine Luft lässt, alles zu verarbeiten, verkaufen und/oder für den Wintervorrat einzumachen.
Überrascht bin ich dann aber trotzdem vom Ernteertrag der letzten Wochen., Ob Tomaten, Gurken oder Kürbisse, man kann ihnen beim Wachsen zusehen. Auch Stangenbohnen ernten wir alle zwei Tage derzeit, auch wenn die in anderen Jahren schon mal vorwitziger drauf waren. Doch bevor ich mich in weiteren Beschreibungen zum Nutzgarten dieses Jahr verliere, will ich für heute mal zum Ende kommen.
Holz vor dem Haus
Auch zum Thema Brennholz gibt es in diesem Jahr neues zu berichten. Doch darauf will ich heute nicht eingehen.
Toni meint
Mir gefällt Dein Sarkasmus und Deine Schreibe allerbestens. Hastig Durchreisende der im Internet oft anzutreffenden Art, werden Dich weniger gut verstehen können. Ich bleib tomastomatos treu, darauf kannst einen lassen. 😉
Servus aus Graz
Toni
Tomaten Michel meint
Salü Toni,
danke für Deinen netten Kommentar. Auch hastig durchreisende User kommen vielleicht ins Stocken, wenn sie sich selbst entdecken. Lach…
Gruß
Michel
Sonja meint
Hallo Michel,
und ich hatte schon befürchtet du hättest das Bloggen komplett aufgegeben. Deine Beiträge und vor allem deine herrlich bissigen Kommentare habe ich wirklich vermisst.
Viele Grüße vom brütend heißen Kvarner (aktuell 35,9° im Schatten),
Sonja
Tomaten Michel meint
Hallo Sonja,
lieben Dank für Deinen netten Kommentar. Ich bin auf alle Fälle wieder am Ruder hier.
Auch Dir herzliche Grüße in die Hitze, aber auch aus der Hitze…. messe aktuell „nur“ 34 Grad hier im Schatten. Soll angeblich morgen wieder heißer werden. Oh Mann.,….ich brauchs echt nicht hier.
Bis bald
Michel
Markus meint
Ich freue mich so sehr dass du das Bloggen nicht aufgegeben hast. Bis jetzt hatte ich wirklich gedacht „da kommt nichts mehr…“
Da ich jetzt schon das zweite Jahr selbst auch einen kleinen Nutzgarten besitze, lese ich deine Texte jetzt auch aus einem anderen Blickwinkel!
Bei mir in DE sind dieses Jahr übrigens leider alle Tomaten eingegangen…
Viele Grüße aus Nürnberg
Markus
Tomaten Michel meint
Hallo Markus, lieben Dank für Deinen netten Kommentar.
Ja, dieses Jahr ist auch bei mir im Nutzgarten leider einiges anders als sonst. Aber ich jammere da eher auf hohen Niveau, denn trotz etlicher Ausfallserscheinungen ernte ich doch eine Menge Tomaten, die ich zum Teil für die Monate bis um Weihnachten herum einlegen und einfrieren konnte in der letzten Zeit.
Viele Grüße über die Alpen ins wunderschöne Nürnberg.
Michel