Ähnlich wie in Deutschland kriegt man in der kroatischen pošta fast alles. An die vielen Handy-Angebote wie ich sie hier vorfinde, kann ich mich zwar nicht erinnern, aber ansonsten gleichen sie sich, die „Postas“.
Grundsätzlich ist Briefpapier teurer als im Supermarkt. Aber dafür kriegt man so wie zu den besseren Zeiten in Deutschland, heute noch einzelne Briefmarken gekauft, ohne dass jemand murrt oder einen darauf hinweist, dass es die nur im Zehner-Gebinde gibt, auch wenn man das nicht brauchen kann. Etwas länger steht man in den Warteschlangen vor der Schaltern an, als in Deutschland. Wobei es keinen Unterschied macht, ob man sich in einer Hauptpost oder einer Filiale, wie zum Beispiel dem Supermarkt Kaufland befindet. Alles dauert noch ein bisschen länger, wenn man mal mit der Frau/In hinter dem Schalter zu tun hat. Jedes Mal fragt sie auch, ob wir eine Kredit haben wollen. Mit einem „Nein“ ist es nicht immer getan, denn darauf hin wird man gefragt, ob man wenigstens eine Kreditkarte möchte. Nicht mal geschenkt möchte ich einen Kredit, aber kann mir vorstellen, dass bei so viel „Ansage“ und Entgegenkommen sich viele mit einem Kredit ausstatten lassen.
Porto nach Afghanistan und Deutschland
In der Regel will ich aus Kroatien Briefe in die alte Heimat schicken. Daher interessieren mich vor allem die Gebühren im internationalen Postverkehr. Und tatsächlich spielt es keine Rolle, ob ich einen bis zu 50 Gramm schweren Brief nach Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Afghanistan schicken möchte. In allen Fällen bezahle ich 8,60 Kn (1,16 €) dafür. Allerdings kann es auch in allen Fällen zwei Wochen und länger dauern, bis der Brief beim Adressat ankommt. Ob der Brief in Kabul eventuell schneller ankommt, als in München, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
Nachdem ich einige wegen der langen Lieferzeit wenig erfreuliche Erfahrungen gemacht habe, entschied ich mich dafür, künftig nur noch “ Prioritätsschreiben “ zu versenden. Als „Priority“ gekennzeichnet, kostet der Brief – wiederum egal, ob nach Kabul, Wien, Zürich oder München
14 Kn (1,90 €).
Eine Mitarbeiterin am Postschalter fragte erst vor drei Tagen wortwörtlich:
„Möchten Sie, dass der Brief sicher ankommt oder normal?“
Ich hoffe, dass mit „normal“ gemeint war, dass auf dem Postweg der Brief so lange bis zum Empfänger braucht, wie vor 35 Jahren eine Ansichtskarte von Riccione in Italien nach Baden-Baden.
Also nur noch Priority, denn so kommt der Brief ziemlich sicher in drei bis fünf Tagen an.
Ein Brief als Einschreiben kostet 32 Kn (4,33 €); mit Rückschein 40,60 Kn (5,50 €)
Auf der offiziellen Webseite der kroatischen Post – posta.hr – finden Sie einen Versandrechner auch für Pakete mit dem Textlink “ Izračun cijene slanja pošiljke “ – Auf der Seite selbst kann man auch die englische Version auswählen.
Aras meint
Wie soll man denn in Kroatien ein Onlinegeschäft mit z.B. deutschen Kunden machen bei diesen Postgebühren. So geht immer mehr abwärts, nimmer aufwärts mit dem Land.
Weltenbummler meint
Kommt drauf an ob man das überhaupt will. Deutschland braucht nicht nur Arbeiter aus Kroatien, sondern auch Abnehmer ihrer Produkte.
In Kroatien leben ein dickes JA, wenn man es sich leisten kann. Arbeiten dort ein fettes NEIN. Nicht einmal der virtuelle Vertrieb lohnt sich in Kroatien.