Mein Start mit der E-Zigarette am 7. Februar 2015. So viel vorab zu meinem Aufhören mit dem Tabakrauchen: Ich bin begeistert mit Unterstützung des Dampfen der Nikotinfreien E-Zigarette, ohne jeglichen Rückfall nunmehr seit über acht Jahren Nichtraucher zu sein.

Es ist das allererste Mal überhaupt in meinem bisherigen Leben, dass ich mit dem Rauchen aufhören möchte. Bin ich das jetzt wirklich, meine ich das ernst? Eigentlich will ich gar nicht mit dem Rauchen aufhören. Ich bin schließlich ein trotziger alter Bub, der die letzten Jahre erst recht heftigst die Kippen verschlungen hatte. „Erst recht“ deswegen, weil diese Trend-Menschen mit ihren gerümpften Nasen mir auf den Zeiger gingen, woran sich trotz meiner aktuellen Wende zum Fast-Nichtraucher gewiss nur wenig an meiner Haltung ändern wird. Manche dieser Menschen haben mir sogar schon den Biergartenbesuch verleidet. Man muss sich das mal bildhaft vorstellen: Ich sitze mit Freunden an einem Biergarten-Tisch und – ja, es ist selten geworden, gibt’s aber sogar heute ab und zu noch: alle rauchen an diesem Tisch. Ein Pärchen setzt sich auf die letzten beiden freien Plätze bei uns.
Wieso wusste ich in diesem Moment schon so genau, dass dieses Paar in wenigen Minuten unsere Unterhaltung ins Stocken bringen wird? Nach gefühlten drei Sekunden wurde meine Vorahnung dann auch bestätigt: „Wir werden hier gleich essen, können Sie vielleicht das Rauchen so lange einstellen?“, meinte die Frau in einem Ton, der weniger wie eine Frage, dafür umso mehr wie eine Ansage in einem Flugzeug klang: „Bitte schnallen Sie sich wegen kleiner Turbulenzen an…“ Vermutlich hatte die Dame für einen Moment nur vergessen, dass sie nicht mit zigfachen Kopien ihres Angetrauten an einem Tisch saß, sondern mit mehr oder weniger fremden aber auch freien Menschen, die im Normalfall sogar über gutes Benehmen verfügen.
Und jetzt bestätige ich mal das, was den bösen Rauchern öfter mal nachgesagt wird: sie sind einfach rücksichtslos! Der Reihe nach antworteten meine Bekannten – bis auf einen, dem war der Tabakrauch im Hals stecken geblieben: 1. Gehen Sie doch rein ins Wirtshaus, dort darf niemand rauchen. 2. Wieso setzen sie sich hierher, Sie haben doch gesehen, dass wir alle rauchen. 3. Nein, wir rauchen weiter. Letzterer drückte seine Kippe im Ascher aus, und zündete sogleich eine neue an. Von der heftigen Reaktion meiner Kameraden selbst kurz überrascht, taten mir diese beiden „Sympathen“ fast schon wieder Leid, so dass ich mir einen eigenen Kommentar fürs erste verkniff. Gleichzeitig war dies für mich aber auch Anlass genug, um mich selbst fortan als intoleranten Raucher zu bezeichnen. In abgeschwächter Form, je nach Gesellschaft und Situation, betitelte ich mich auch als „überzeugter Raucher“.
Alles Quatsch, alles Trotz, aber als eigentlich sehr freundlicher, hilfsbereiter und zuvorkommender Mensch, ärgern mich nach wie vor Verhaltensweisen von Mitmenschen, die hauptsächlich ihr eigenes Ego zu pflegen im Stande sind. Hinzu kommt scheinbar automatisch dann noch die Überzeugung: Nichtraucher sind die besseren Menschen und haben mehr Rechte als Raucher. Weshalb mag ich solche Menschen nicht? Ganz einfach: sie würden sich ebenso „eigen“ verhalten, wenn morgen in den Volksmedien verbreitet werden würde, dass Rauchen gesund ist oder es gerade nur „gefühlt“ kalt ist, obwohl wir seit drei Wochen bei minus 20 Grad uns etwas abfrieren. Der Verhaltenstrend vieler Zeitgenossen wird offenbar nicht von ihnen selbst gesteuert, davon bin ich mittlerweile zutiefst überzeugt.

Alles Quatsch, alles Trotz, aber als eigentlich sehr freundlicher, hilfsbereiter und zuvorkommender Mensch, ärgern mich nach wie vor Verhaltensweisen von Mitmenschen, die hauptsächlich ihr eigenes Ego zu pflegen im Stande sind. Hinzu kommt scheinbar automatisch dann noch die Überzeugung: Nichtraucher sind die besseren Menschen und haben mehr Rechte als Raucher. Weshalb mag ich solche Menschen nicht?
Ganz einfach: sie würden sich ebenso „eigen“ verhalten, wenn morgen in den Volksmedien verbreitet werden würde, dass Rauchen gesund ist oder es gerade nur „gefühlt“ kalt ist, obwohl wir seit drei Wochen bei minus 20 Grad uns etwas abfrieren.
Der Verhaltenstrend vieler Zeitgenossen wird offenbar nicht von ihnen selbst gesteuert, davon bin ich mittlerweile zutiefst überzeugt.
Gut, aber wieso will ich ausgerechnet jetzt zum Nichtraucher werden?
Von wollen kann wie schon gesagt keine Rede sein. Es gibt auch keinen medizinischen Anlass für mich persönlich, welchen ich weit ernster nehmen würde, als all das Gesabbel von den grünen Gesundmenschen, die glauben, sie hätten das „richtige Leben“ gerade neu erfunden. Die Bilder meine Lunge die vor zwei Jahren das letzte Mal geröntgt wurde, zeigten keine negativen Auffälligkeiten. Meine Frau konnte das und weitere Untersuchungsergebnisse kaum fassen, wo ich doch so ein Qualmer bin oder war, der das Interieur unserer gesamten Wohnung gnadenlos mit seiner Raucherei zu „veredeln“ wusste. Wahrscheinlich habe ich mehr unbewusst auf eine göttliche Eingebung gewartet. In diesem Fall kam sie wie oben beschrieben über meine Tochter und ihren Freund. Nennen wir es einfach mal Zufall: ein ganz normaler, netter und intelligenter junger Mann verführt mich quasi unbewusst zu einer Handlung im Affekt, so dass ich heute Morgen mich auf den Weg in den Shop seines Vertrauens nach Kandel in der schönen Vorderpfalz mache.
Es ist Samstag und meine Frau, die sich spät am gestrigen Abend im Bett bei mir nochmal erkundigte, ob ich an meinem Plan so eine Elektro-Zigarette zu kaufen, festhalten wolle, begleitet mich.
Ich erwähne an dieser Stelle meine Frau, weil sie, die allenfalls mal ein paar Zigaretten zum Weinschorle in Gesellschaft raucht, kaum glauben kann, dass ich „intoleranter“ Raucher so plötzlich einem Sinneswandel unterliegen würde. Immerhin rauche ich aus Lust und (leider!) auch Gewohnheit seit fast 40 Jahren Tag für Tag etliche Zigaretten. Sicher, in jungen Jahren waren es höchstens 10 Zigaretten am Tag gewesen, heute verqualme ich locker zwei Schachteln, also rund 40 Zigaretten pro Tag. Manchmal sicher auch mehr, wobei ich erwähnen will, dass ich den Rauch nie so richtig tief einsauge. Wie man halt so sagt, machen das wohl viele (vor allem Frauen) „bis zu den Fußzehen“. Meine relative Zurückhaltung diesbezüglich dürfte wohl auch der Grund dafür sein, dass ich in jungen Jahren absolut nichts beim Probieren einer Cannabis-Zigarette verspürte. Meine Bekannten und Freunde waren damals alle „hin und weg“, redeten von „down“ und „high“ und all den für mich absolut nicht nachvollziehbaren Gefühlszuständen. Im Club Raphael, einer damals angesagten Kneipe in Baden-Baden mit lautstarker „progressiver Musik“ vom Plattenteller, zappelten sie zu in zumeist unrhythmischen Bewegungen zu „i cant get no“, verzogen bisweilen schmerzverzerrt das Gesicht zu „He Joe“, und schwenkten in der Langversion von Claptons „Layla“ ab dem zweiten Drittel des Songs ihre von langen Haaren umrankten Rüben.
So losgelöst von dieser Welt konnte ich damals nicht sein. Mir gelang es auch später äußerst selten. Ja gut, mal total besoffen, was mir nur die Experten im Freundeskreis anmerkten, konnte sogar ich mal zu einem Song, der mir gefiel, mit einem Fuß auf und ab wippen.
Fakt ist, dass mir Shit und Gras unmelodische Musik nicht schöner machten. Daher für mich als natürliches Hilfsmittel nie interessant gewesen.
So viel oder wenig mal zu meiner eigentlich immer recht „konservativen“ Einstellung zu der Qualmerei im allgemeinen, ob diese gerade so oder so im Trend lag oder auch nicht. Ich lag mit meinem Verhalten damals nicht im Trend, aber heute genau so wenig. Ich finde, dass aktuell viel Wind um (fast) nichts gemacht wird. Eine auf mich konfus wirkende Pegida-Bewegung und deren unglücklich gewählter Slogan mit der Abendland-Geschichte sind dafür ebenso ein Beispiel wie Medien-Veröffentlichungen, die für mich nicht gleich „Lügenmedien“ sind, nur weil sie ihren Job teilweise nicht richtig machen, und leider eben auch abhängig von der Politik und vor allem der Wirtschaft sind. Schnell ist ein Anzeigenkunde verloren, wenn über ihn sachlich und wahrheitsgemäß berichtet wird. Aus meiner Sicht ist es daher besser, wenn man sich seine eigenen Gedanken macht, aber auch selbst – sofern man Zeit und Lust dazu hat, ein wenig recherchiert. Ich musste das einst beruflich oft tun, war aber auch wirtschaftlichen Zwängen dabei unterlegen. Nun ja, alles halb so wild; zu einem wüsten Rebell muss man deswegen auch nicht gleich werden. Das Leben ist zu schön, um es sich so zu versauen. Und doch fühle ich mich durch die zunehmende Bevormundung durch X Regeln und Gesetze in meiner Freiheit als eigenständig denkender Mensch gestört. Schlimm finde ich, dass solche gesetzlichen Bekanntmachungen unzählige Bürger auf den Plan rufen bzw. aus ihren langweiligen Kellerlöchern kriechen lassen. So wie früher ein Wärter im Bahnschrankenhäuschen, halten nach neuen Vorgaben durch unsere „Volksvertreter“ viele Mitbürger einem ein Schild vor die Nase, ohne jemals darüber nachgedacht zu haben, was genau darauf steht.

Irgendwann darf ich mit einem zigarettenähnlichen Gegenstand in der Hand vermutlich nicht mal mehr über einen Zebrastreifen laufen, ohne dass der ein oder andere grüne Mitbürger oder gebildete Nachbar mit Fingern auf mich zeigt. Meine Mülleimer werden ja schon von ihm persönlich kontrolliert; an seinem eigenen Plan zum Schutz vor Rauchern und deren Nachkommen arbeitet er sowieso gerade.
Und weil das so ist, rauche ich erst recht immer offener und immer mehr. Ich bin ich – Ihr müsst mich ertragen, ich euch aber auch! 😉
Ich oute mich heute als Raucher, der im Umkreis von 100 Kilometern – wahrscheinlich sogar rund um den Globus – alle Menschen unbewusst zu passiven Mitrauchern und damit künftigen Krebspatienten, Diabetikern, Glied-Amputierten, Schlafproblematikern, Tagträumern, Alkoholikern, Mülltonnen-Essenswühlern, Pfandflaschen-Sammlern und Kriegsverseherten macht. Oh ja, „ich bin gerne“ ein böser Raucher, der in eine Welt geboren wurde, als der letzte Krieg in Deutschland längst verloren war. Deshalb bin ich jetzt vielleicht auch so „komisch drauf“. Damals durfte man noch Rauchen in vollen und leeren Zügen, in Kneipen und Restaurants, an Bahnsteigen und im Theater; in letzt genannten natürlich nur in der Pause. (Wussten Sie, dass die Theaterpause aus einer Zeit stammen, in der wegen der faulenden Essensreste zwischen den Zähnen des Publikums gelüftet werden musste?)
Eine Party war keine Party, wenn die Luft nicht von dicken Rauchschwaden durchzogen wurde. Die meisten Leute von damals treffe ich heute ab und zu noch; sie leben; anders als früher, aber sie leben. Gut, sie sind sechzig, manche sogar schon an die siebzig Jahre alt. Bei ihrem „sündigen“ Lebenswandel werden die meisten von ihnen den Neunzigsten als Schwerstpflegefälle in irgend einem „Heim“ sehr wahrscheinlich nicht mitmachen müssen. Was für ein Glück!
Das was ich jetzt schreibe klingt verbittert und böse, nicht wahr? Ich bin aber nicht böse, ganz im Gegenteil, ich mache mir nur ernsthaft Gedanken um all die Menschen um mich herum. Dabei denke ich auch ganz egoistisch an meine Gefühlswelt, die ich gerne anders hätte. Wie schön ist es doch, wenn sich die allermeisten Menschen glücklich fühlen. Mit ihnen zusammen lässt es sich vortrefflich genießen.
Was hat das jetzt alles mit meinem neuen Dampfen statt Rauchen zu tun?
Eigentlich so gut wie nichts. Ich *will künftig hier weiter darüber berichten, wie ich meinen Ausstieg oder Umstieg – nennt es, wie ihr wollt – persönlich empfinde. Momentan ziehe ich einfach an meinem relativ edel aussehenden Metall-Gerät. Es kommt sichtbarer Rauch danach raus. Ich empfinde ihn als schön und fühle mich nicht belastet, aber als Allheilmittel für Raucher die damit aufhören wollen, will und kann ich mein Empfinden noch nicht bezeichnen. Ein Tag ist nix…
*Dieser Startschuss-Bericht zu meinem rauchfreien Leben stammt aus dem Monat Februar des Jahres 2015. Anders, als zunächst geplant, schrieb ich kaum noch zu diesem Thema etwas. Ein paar Blogs waren mir verloren gegangen. Im Nachhinein betrachtet, war ein Teil davon auch zu unappetitlich, als dass ich ihn gerne veröffentlichen würde. So viel kann und möchte ich aus meiner Sicht dann aber zum Aufhören mit dem Qualmen beschreiben:
- 1. Ich bin sicher, dass mir das Dampfen der E-Zigarette sehr geholfen hat, endgültig mit dem Rauchen aufzuhören. Alleine dieses „Spielen und Nuckeln“ mit bzw. an dem Dampfer ersetzte dieses halb automatische Greifen nach der Zigaretten-Schachtel. Überdies inhalierte ich auch nie die – allen bisherigen Erkenntnissen zufolge, nicht gesundheitsschädlichen Dämpfe. Nach wenigen Wochen verzichtete ich auch völlig auf nikotinhalte Aroma-Flüssigkeiten.
- 2. Obwohl ich ein starker Raucher gewesen war, litt ich nicht so sehr unter Entzugserscheinungen. Keine Ahnung weshalb das so bei mir war und ist. Aber auch was Bier oder Wein trinken betrifft, kann ich von jetzt auf gleich für viele Wochen und Monate ohne jegliches Verlangen danach, komplett darauf verzichten. Ich bin ich.
- 2. Es kommt vor, dass ich in Träumen sogar heute noch manchmal eine Zigarette rauche. In einem Fall bekam ich ein schlechtes Gewissen dabei. In einem anderen Traum rauchte ich einfach weiter in dem Bewusstsein, dass ich das eigentlich gar nicht wollte. Verrückt…
Ich bin der Meinung, dass das E-Dampfen bei starken Rauchern sogar von den Krankenkassen gefördert werden sollte. Wenn deshalb jemand mit dem Tabak rauchen aufhört, ist doch sehr viel gewonnen.
Wahrscheinlich hätte ich es ohne das „Spielzeug“ nicht wirklich geschafft, acht Jahre lang rauchfrei zu bleiben. Und das völlig tabakfreie Dampfen ist im Vergleich ganz sicher das kleinere Übel.
Hallo
Ich war Raucher, habe aber damals weder in Restaurants neben noch essenden Gästen, noch in vollbesetzten Flugzeugen gepafft.
Aufgehört habe ich von einem Tag auf den anderen wegen meiner Tochter. Sie war als Sportlerin die Einzige ihrer Schulklasse, die nicht rauchte, was mich nicht verwunderte wenn ich an der Schule wartende Mütter sah, die gleich zwei Zigaretten beim Herannahen der gerade mal 16jährigen Töchter anzündeten.
Als irgendwann die meinige anfing mit meinen Zigaretten zu ‚flirten‘, sie mir anzündete, um dran zu ziehen, konnte ich nicht länger das schlechte Beispiel in der Familie sein. Ich hörte auf für immer.
Wenn ich jedoch sehe, wie Raucher heute von der Nichtraucherfraktion in der Öffentlichkeit terrorisiert und erniedrigt werden, wie sie in Flughäfen wie Aussätzige in ‚Raucherställen‘ gepfercht, oder vor Restaus, Büros o.ä. im Kalten ihren Glimmstängel konsumieren müssen, würde mir das Rauchvergnügen vergehen.
Für mich als alter Jugofreund war ohnehin der größte Rauchgenuss die Zigarette zum türkischen Kaffee. Den Kaffe habe ich beibehalten. Wenn ich mir den aber mit einer E-Zigarette vorstelle, glaube ich würde ich auch den Kaffee aufgeben.
Mir tun Raucher, für die eine Zigarette ein Genuss ist, in der heutigen Gesellschaft leid.
In meinem/unseren Fall setzte sich ein Nichtraucherpaar an den Tisch zu unserer Raucher-Runde im Biergarten. Wir empfanden es als frech, in dieser eindeutigen Minderheit von uns zu verlangen, nicht zu rauchen während sie essen. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mit meiner Raucherei an einen Tisch zu sitzen, an dem unübersehbar niemand raucht. Nein, auch nicht für eine halbe Stunde. Warum auch, ich kann mir ja aussuchen wie und wo ich mit meinem Geld meine Freizeit genießen will.
Also ich genieße heute das aromatisierte Dampfen während dem Bier oder Weinchen vor dem Essen. Ebenso danach… Wobei man es in meinem Fall mit dem Rauchen all die Jahrzehnte zuvor vergleichen kann. Oft vergesse ich meinen „Dudi“, lasse ihn stundenlang irgendwo liegen. Benutze ihn manchmal sogar 2 Tage am Stück nicht. Wie gesagt, reine Spielerei mit bisschen angenehmen Duft um die Nase, aber nicht in der Lunge. Ich will da auch gar nichts schönreden, zumal man diese doof wirkende Spielerei nicht zu Unrecht als ein bisschen „Balla“ betrachten kann. Für mich als ehemaligen Stark-Paffer war aber die E-Zigarette eine Unterstützung und Hilfe bei meinem Ausstieg. Die Ablenkung durch das Hantieren und dem Dudeln an dem Teil, machte den Griff nach der Zigarettenschachtel und dem Ascher bald vergessen.
So richtigen Nikotin-Inhalierern wird die von mir beschriebene Art, komplett auf den Glimmstängel zu verzichten, möglicherweise nicht so erfolgreich wie mir gelingen.
Naja, als Patentrezept um mit dem doofen Rauchen aufzuhören, würde ich meine aufgeschriebene Erfahrung niemals bezeichnen wollen.
Aber bevor man total verzweifelt, weil einem bisher als Kettenraucher nichts weiter geholfen hat, könnte die Nachahmung meines Vorgehens einen Versuch Wert sein. ????
Ansonsten kann ich Dir nur beipflichten, was das Mitleid mit den Genussrauchern in der heutigen Gesellschaft betrifft. Denn „genießen“ kann man unter einem Rauchabzugschirm am Flughafen allenfalls den ein oder anderen dämlichen Blick seiner Mitmenschen, die ihren irritierten Kinder erklären müssen, weshalb sie auf diese Menschen mit den Schimpfefingern zeigen. Eine irre Entwicklung…
Grüße aus der klimabedingt seit gut 14 Tagen verregneten Pampa im Hinterland von Kroatien.
Michel
Oh Michel,
ich möchte nicht den Erfolg der E-Zigarette schmälern Rauchern beim Aufhören zu unterstützen.
Damals bei mir gab’s die noch nicht.
Ein Gauloises kettenrauchender Freund von mir riss von jeder Zigarette die Hälfte ab für den Papierkorb und halbierte so seinen Konsum.
Ein anderer rauchte zeitlebens kalt weiter, er behielt die Gestik des Rauchens bei, zündete seine Zigaretten aber nie mehr an.
Da ist der E-Kippen eine echte Alternative.
Viel Erfolg für’s ganz Aufhören!
Alles gut, Jochen,
Deinen Kommentar habe ich nicht falsch verstanden oder Dir gar krumm genommen. Ich wollte in dem Zusammenhang nur noch einmal erklären, dass auch ich die E-Zigarette nicht als die wahrhaft beste Lösung für alle aufhörwilligen Kettenraucher betrachte. In Deinen Beispielen zählst Du ganz richtig weitere Möglichkeiten auf, wie man sich selbst überlisten kann 🙂
In meinem Bekanntenkreis hatte ich ähnliches auch schon gehört.
Ich kann es übrigens selbst kaum glauben, dass man mich bei den Ärzten nicht als ehemals (starken) Raucher erkennt. Auch nicht während meinem sehr langen Aufenthalt vor wenigen Jahren in einer deutschen Uniklinik. Dabei war mein Leben lange Zeit eine einzige Party mit Zigaretten und Alkohol gewesen. Letzt genanntes war aber nie von den Medizinern erkannt worden. Das wunderte mich angesichts anderer Geschichten von Bekannten, dann doch sehr. Also entweder ich habe Mega-Organe, die sich rasch mal selbst erneuern, so wie bei „Habeck’s“, oder ich hatte mir immer nur eingebildet, wie eine Kuh gesoffen und wie ein Ofen geraucht zu haben. ????
Natürlich alles zu seiner Zeit. Keineswegs exzessiv oder gar rund um die Uhr.
Wie verhält es sich bei Dir. Denkst Du, Dein bisheriges Leben hast Du vernünftig verbracht, oder hast Du Zweifel an einigen Stellen?
Überhaupt… Was hätte man anders machen können (sollen?)… Und warum…;-)
Hej Michel,
Spielen Fehler im Leben eine Rolle, wenn man irgendwann das Gefühl hat „angekommen zu sein“,
oder wie Ännchen sagt „alles richtig gemacht“ zu haben?
Wird da nicht das Leben zum Weg, egal ob holprig, glatt, beschwerlich oder schief?
Bei der heutigen von der Soros-Bande unterstützten Werte- und Gesellschaftsveränderung, -Verfall wäre der bessere Ausdruck, scheint mir nur noch erstrebenswert die eigene „kleine Freiheit“zu finden.
Ich habe sie.
Mit dieser Sichtweise liegst Du sicher recht gut, Jochen.
Doch so „richtig angekommen“ scheine ich dann doch nicht zu sein. Sicher, die eigene kleinen Freiheit habe ich mir weitgehend schaffen können. Als angenehm empfinde ich das auf jeden Fall. Aber ist der so geschaffene Abstand zu den System-Geplagten im Hamsterrad oder der Lemming-Blase, nicht auch ein bisschen ein Verlust? Aber womöglich ist meine Gedankenwelt diesbezüglich auch nostalgisch etwas verklärt, und klammert die weniger positiven Zeitphasen automatisch aus. Insbesondere all die Enttäuschungen mit Blick auf die Gesellschaftsentwicklung meiner letzten Jahre in Deutschland. Vielleicht will ich manchmal auch einfach nicht wahrhaben, dass die Menschen tatsächlich so schlecht sind, wie ich sie mehrfach leibhaftig erleben oder beobachten durfte.
Wie auch immer, ich werde wohl nie so ganz „angekommen“ sein als anscheinend endlos Suchender 🙂
Andererseits müsste man mal einen Strich ziehen, denn alleine aus biologischen Gründen wäre das sinnvoll.
Und jetzt feiern wir mal dieses Leben, das gewiss nicht zu den schlechtesten gehört, weiter. So kopflastig wie meine Betrachtungen hier klingen, bin ich dann auch wieder nicht. Außer der Kopf fühlt sich schwer an, wenn mal eines der Gläser Wein „schlecht“ war.
Michel,
jemand sagte mir neulich: „Beruflich unverschuldet aus dem Rennen geworfen zu sein, weil z.Bsp. der Arbeitgeber Mist gebaut hat, bleibt eine offene Wunde“.
Vielleicht geht’s Dir ebenso.
„Ist der Abstand zur Hamsterrad-Gesellschaft ein Verlust“? fragst Du.
Ein Freund, neulich 80 geworden, sagte mir er fühle sich nicht anders, aber die Gesellschaft behandele ihn anders.
Ja, die Alten rutschen von der Fliehkraft der Zeitbeschleunigung an den Rand des Gesellschaftskarussels, gehören irgendwann nicht mehr dazu. Das ist eine Pille, die ‚le troisième age‘, die Alten schlucken müssen, wie man Brille und Zahnersatz akzeptieren muss.
Ist das schlimm?
Ich denke, wenn man mit der heutigen Gesellschaft nicht mehr im Einklang ist, NEIN!
Gleichgesinnte jeden Alters trifft man jedoch überall, selbst wenn die nur schweigend deinen Blog lesen. Schreib also weiter und mach dein Ding.
Zum Ankommen gehört Loslassen.
Jochen, das ist mal eine nette und wohltuende Ansage, die ich bestens nachvollziehen kann.
Manchmal sind Problemstaus in der Waffel auch viel einfacher aufzulösen, als man glaubt. 🙂
Vermutlich war ich vom nicht mehr dazugehören geschockt… Das war wohl fast so eine traumatische Erfahrung, wie als unbegleiteter Minderjähriger im Alter von 24 von seinen Eltern in ein Schlauchboot nach Deutschland gesetzt zu werden.
Aber ernsthaft: diese Erkenntnis – ohne wichtigen Grund! – fast urplötzlich in mehreren Bereichen des alltäglichen Lebens nicht mehr „als vollwertiger Mitbürger“ zu gelten, hat mich schon etwas kirre werden lassen. Ob psychisch oder physisch, sah ich keinen echten Anlass für diese Abwertung.
Logisch, dass man/n im Normalfall irgendwann nicht mehr als Punk oder Disco-Freak wahr und ernst genommen wird. Ausgenommen davon die operierten Extrem-Kreaturen, also auch die Toten Hosen, Dieter Bohlen usw.
Wen juckts… Mich noch nie. Soll sich doch jedermann kaputt leben, wie er es selbst für richtig hält.
Aber uns beiden geht es wohl nicht um die Sehnsucht, als eine Scham-und schmerzbefreite Gestalt unter vielen, da heute noch mitmischen zu wollen. Gefühlt scheint heute jeder Zweite irgend ein kleiner Star werden zu wollen. Ob Talent oder nicht… Spielt doch keine Rolle (mehr)
Selbst als lebenslanger Hartz4-Empfänger findet man seinen Weg zu zweifelhaften Ruhm 🙂
Ne, diese total verblödete Gesellschaft vermisse ich nicht.
Loslassen muss ich wohl trotzdem noch üben. Das ist nicht so einfach, wenn man in einer vermeintlich besseren Zeit mit „normaleren“ Mitbürgern aufgewachsen ist.
Aber sag, vermisst Du selbst gar nichts in Deiner heutigen Freiheit fern der einstigen Heimat und den früheren Menschen im Dich herum, die sich doch nicht alle als Arschgeigen erwiesen haben können???
Hmm.. Frage mich gerade dasselbe. Schwierig.
Michel,
Du bist etliche Jahre jünger als ich, hast noch Zeit ‚Suchender‘ zu sein.
Ich hab meine Freunde noch, aber Menschen verändern sich, klinken sich im Alter aus auch ohne zu sterben, selbst wenn man dicht dabei wohnt.
Nach meinem Zigeunerleben ist meine Heimat schon lange da wo ich lebe nach meiner Frau Motto „Bleibe wo du glücklich bist und kehre nicht zurück an Orte, wo du glücklich warst“.
‚Ma petite liberté‘ ist mein Ausklinken aus einer Gesellschaft, die nicht mehr die meine ist.
Deshalb fehlt mir nichts.
Meine Enkelin meint jedoch, es sei alles noch okay mit der Welt. Na denn!
Jochen, das Motto “Bleibe wo du glücklich bist und kehre nicht zurück an Orte, wo du glücklich warst” macht sicher Sinn. Die Orte selbst können natürlich nichts dafür, dass man sie heute kaum mehr erkennt oder ganz anders wahrnimmt. Ja, es ist wohl viel mehr die veränderte Gesellschaft. Daneben fehlen im Alltagsleben die von früher gewohnten Geschäftsleute, Wirte, der Hausarzt, der Briefträger usw. Das fiel mir besonders stark bei einer kleinen Runde durch die einstige Heimatstadt auf, in der ich viele Jahre nicht mehr gewesen war. Ich kam mir vor wie ein Fremder. Und selbst wenn man mal auf ein bekanntes Gesicht traf, schien man sich wohl gegenseitig entfremdet zu haben. Es ist wohl wie Du anmerkst: man hat sich verändert oder einfach ausgeklinkt.
Für meine Tochter, die ja in Deutschland weiter lebt, ist die Welt nicht in Ordnung geblieben. Sie kennt ja doch noch ganz gut die beiden unterschiedlichen Lebenswelten. Etwas weniger krass als ich fühlt sie vermutlich den Unterschied. Uns rät sie von einer Rückkehr ab. Also doch alles viel schlimmer, als ich es aus meiner Pampa hier erfühle?
Nein, zurück will ich nicht wirklich, trotz all den Erinnerungen an ein eindeutig lebenswerteres Deutschland, sowie ein Europa, das mit Landesgrenzen friedlicher und interessanter als das heutige aus Brüssel bestimmte „Einheitseuropa“ nach Art von Lidl und Cannabis-Intellektuellen ist.