Sonntags Verkaufsverbot in Kroatien mit einigen Ausnahmen.
Mit dem 1.Juli 2023 ist das neue Handelsgesetz in Kraft getreten, wonach Geschäfte grundsätzlich sonntags geschlossen sein müssen. Einzelhändler können jedoch 16 Sonntage im Jahr wählen, an denen sie arbeiten möchten. Weitere Ausnahmen von dem neuen Gesetz gelten für Verkaufsbetriebe an Flughäfen, Bahnhöfen, Krankenhäusern u.s.w. Vom Verbot ausgenommen sind auch Campingplätze, Tankstellen und Familien-Bauernhöfe.
Man wird davon ausgehen müssen, dass sich durch die freie Wahl in Bezug auf Sonntagsöffnungen, sehr unterschiedliche Regelungen ergeben werden. Lidl hat erst kürzlich mitgeteilt, welche Filialen im Land über die Sommermonate an Sonntagen geschlossen bleiben. Unter anderem gehört die uns nächst gelegene in Bjelovar dazu. Weitere Geschäfte haben zumindest auf ihren Online-Präsenzen bis dato noch nicht veröffentlicht, wie sie es mit den Sonntagen künftig halten werden. Unsere Auflistung mit den Supermärkten und Lebensmittel-Geschäften in und im Bjelovar, bleibt daher bezüglich neuen Öffnungszeiten noch lückenhaft. Der kroatische Supermarkt KTC hat allerdings schon weit über zwei Jahre seinem Personal zuliebe sonntags geschlossen.
Natürlich gibt es auch Gegner dieses Sonntags-Verkaufsverbots. Der kroatische Arbeitgeberverband befürchtet etwa, dass das Gesetz den Zuwachs bei Konsum und Lohn schwächt. Außerdem das Bruttoinlandsprodukt (BiP) schmälern würde.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die allermeisten Leute in Kroatien wegen dem Wegfall von Verkaufssonntagen auch nicht mehr oder wenigen einkaufen gehen werden. Nach meinen Beobachtungen schlenderten sonntags bisher die meisten Menschen nur von einem Laden zum anderen, und kauften dort oft gar nichts ein. Großeinkäufe finden in der Regel sonntags auch nie statt. Zudem kann man nicht mehr Geld ausgeben, als einem im Monat zur Verfügung steht. Weder an Sonntagen, noch in der Nacht.
Kroatien hat sicherlich noch viel Luft nach oben, was Verbesserungen im wirtschaftlichen Bereich, sowie die Arbeitsbedingungen und Löhne betrifft.
Vielleicht sollte man in diesen Zeiten, in denen zunehmend qualifizierte und/oder zahlungskräftige Menschen in Deutschland sich mit dem Auswandern in andere Länder ernsthaft beschäftigen, denselben etwas „bieten“? Zum Beispiel eine verbesserte Infrastruktur, oder wenigstens schnelleres Internet außerhalb größerer Städte?
Auch winzige Unternehmen, die sich im kroatischen Hinterland ansiedeln, bringen Leben und Kaufkraft mit sich. Und nach und nach kehren damit vielleicht sogar Kroaten wieder nach Hause zurück?
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