Black Krim im Freiland kein Riese, aber groß im Geschmack.
Sie glänzt nicht, hat im Reifezustand nicht die schönste Farbzusammenstellung, dafür Platzer und Narben, und jetzt kommt das große a b e r, denn sie schmeckt hervorragend, ist saftig im Biss und für eine Fleischtomate kein bisschen mehlig.
Dies ursprünglich von der russischen Halbinsel Krim stammende Tomate wächst wenig auffällig im Freiland heran. Einen Wuchs-Wettbewerb will diese Sorte nicht mitmachen, dass beweist sich in zwei Versuchsjahren auf meinem Tomatenacker im Freien. Ob ein oder zwei triebig wachsen gelassen, scheint kaum eine Rolle zu spielen. Die unterschiedlich großen Tomatenfrüchte scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Ihre Haut zeigt zwar Spuren vom Kampf mit Regen, Wind und Stürmen, doch Stamm, Triebe und Blattwerk scheinen gegenüber Krankheiten abwehrkräftig zu sein. Nicht aber gegen die Gewichtsbelastung einiger Paradeiser, so dass der Hauptstamm oft nachgebunden werden muss. Doch was solls, wenn eine Tomate einem ein derart tolles Aroma beim Verzehr schenkt. Und freilandtauglich ist die wohlschmeckende Black Krim trotz ihrer Dünnhäutigkeit auch noch.
Man könnte annehmen, dass gerade eine Fleischtomate mit so dünner Haut wie sie die Black Krim besitzt, im ungeschützten Freiland besondere Schwächen zeigt. Also wir hatten hier alles an Wetterkapriolen, von Starkregen, mehrtägigen Stürmen bis hin zu mehrwöchigen Trockenperioden und mehrmals schier unglaubliche Temperatureinbrüche. Schöner wurde die Black Krim nicht, aber sie blieb erstaunlich stabil in der Weiterreife und nicht zuletzt in ihrem Geschmack.
Vom hässlichen Entlein zur Diva auf allen Tellern
Es mag verrückt klingen, aber diese Tomatensorte geizt zumindest im Freiland mit ihren äußeren Reizen, macht dann aber auf Top-Star auf dem „Laufsteg“ von Tellern und Tabletts. Ob alleine oder in direkter Gesellschaft von Käse, Oliven und Zwiebeln, ist die Black Krim in Scheiben geschnitten der oberappetiteliche Hingucker. Sie schaut vollfleischig und saftig aus, und schmeckt auch so wie sie sich dem Auge präsentiert. Also mal mehr Sein als Schein, darüber freut sich sicher jeder Freund von Tomaten.
Verwendung/Weiterverarbeitung
Nahezu für alle Speisezubereitungen, die Tomaten als Zutat erforderlich machen, eignet sich die Black Krim. Im Grunde für alle, wobei ich sie nicht in einem Wurstsalat sehen will, weil man sie dort sowieso kaum noch als Tomate erkennt. Das Fruchtfleisch der Großen ist so zart und saftig, das es im Gemenge mit Wurststreifen, Zwiebelringen und dem Dressing sich fast auflöst und unsichtbar wird. Rotsaftig wie das Fruchtfleisch der Black Krim ist, macht sie einen Wurstsalat dennoch und sehr sicher äußerst saftig-aromatisch. Mir ist sie dafür jedoch zu schade, zumal man diese Sorte nicht zu den besonders ertragreichen zählen kann.
Perfekt in Größe und Geschmack ist die Black Krim aufgeschnitten und gut gewürzt für sich alleine, ob mit oder ohne Salat-Dressing. Als optische und geschmacklich perfekte Zutat zeigt sie sich bei der allseits bekannten Caprese. Also zusammen mit dem relativ mild schmeckenden Mozarella-Käse. In Verbindung mit eingelegtem Schafskäse mildert sie den oft zu salzigen Geschmack ab.
Gar keine Frage, dass die Black Krim jeder Soße gut tut, und auch als Aromaverstärker beim Einkochen bestens geeignet ist.
mel meint
Vielen Dank für den Tipp mit den Black Krim Tomaten. Wenig Ertag und viel Geschmack gehen für mich in Ordnung, Hauptsache die Sorte verträgt gut das Freiland.
Tschüssi Mel
jung meint
Eine Wahnsinnstomate! Wir möchten nicht mehr auf dieses einzigartige Aroma verzichten. Platzt schnell und ist wegen der dünnen Haut sehr empfindlich.Nichts für Lagerung: Ernten und essen.
Tom Tomato meint
Platzer hatten wir bei der Black Krim eigentlich gar nicht, aber Schrammen in der dünnen Haut sind oft auffällig. In der Tat hat sie ein tolles Aroma.
Axel. meint
Hab jetzt alles von Euch gelesen.
Meine werden unter so braun, schaut fast aus, als würden sie gammeln.
Ist das normal?
Gruß, Axel.
Tom Tomato meint
Hallo Axel,
klingt nach Blütenendfäule, wie Du das beschreibst. Aber sicher bin ich da nicht, zumal ich sie ja nicht ansehen kann.
Paradeispater meint
Bravo mein Freund, gut beschrieben die Black Krim.
Qualität vor Quantität zählt sich am Ende oft aus. Bei dieser Sorte ganz bestimmt sogar. Ich ziehe sie am liebsten zweitriebig, so gibt’s mehr Früchte.
Monika meint
Eine ganz tolle Seite.. Danke
Eberhardo meint
Moni weiss was gut ist. Habe von ihr zu Deiner Site gefunden.
Black Krim habe ich auch und kann die Erfahrung von Dir nur bestätigen. Heuer geizt sie noch mehr als sonst mit Fruchtständen.
Gruss E.
Tomaten Michel meint
Das Schaltjahr scheint seinen schlechten Ruf in 2020 bestätigen zu wollen 🙂
Nein, halte nichts von spätromantischen Naturverschwörungs-Theorien dieser Art. Das Jahr ist zumindest in unserer Ecke hier in Kroatien einfach nur beschissen in Sachen essbare Vegetation. Aber ich bin sicher, das ein Teil der ohnehin wenigen Touristen am Meer weiterhin ihr Fake- Obst und Gemüse aus allen Ländern dieser Welt kredenzt kriegen. 🙂
Harald Weigl meint
Guten Tag
Ich habe auch die Black Krim
Bei meiner Tomate bildet sich von unten her eine braunfärbung und wird dort härter und sieht aus als ob sie dort einfällt ist das eine Krankheit kann manper mail kommunizieren?
Siarina meint
Lecker, einfach lecker. Ich habe das erste mal richtig Tomaten gezogen. Im Vergleich zu den anderen 5 Sorten von A… war sie reich tragend und recht schnell mit den Früchten. Ein Geschmachserlebnis, ohne Salz und Pfeffer. Toll. 🙂
Sie hatte übrigens auch eine braune Stelle und auch Platzer teils und stand im Topf in voller Sonne von allen Seiten mit Regen (war ja dieses Jahr extrem heiß mit wenig Regen).
Würde sie wieder anpflanzen, gleich bei der ersten Tomate waren auch reichlich Samen dabei.
Tomaten Michel meint
Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Mir scheint es auch so, dass diese Sorte prima bei großer Hitze und Trockenheit gedeiht. Heftigen Regen auch abkann…
Dieses Jahr muss ich leider erstmals feststellen, dass lange Nässeperioden so gut wie keine unserer Freiland tomis mag. Grüße Michel